12.03.2021

Modulare Gesundheitsbauten: flexibel gestaltbar, langfristig nutzbar

Foto: Christoph Edelhoff / Kleusberg

Stark verkürzte Bauzeiten und Kostensicherheit: Diese Vorteile werden gerade mit präfabrizierten Gebäuden oder Gebäudeteilen in Verbindung gebracht. Die vorgefertigte oder modulare Bauweise wird daher zunehmend zum Mittel der Wahl, wenn es um schnelle Lösungen für einen kurzfristigen Raumbedarf geht. Kurzfristig bedeutet aber nicht unbedingt kurzlebig. Zahlreiche Bildungsbauten, Bürogebäude, Kultur- oder Geschosswohnungsbauten der letzten Jahre belegen bereits die Eignung der Modulbauweise auch für eine langfristige Nutzung. Und sie zeigen zunehmend einen großen Gestaltungsspielraum und eine räumliche Flexibilität auf, die nicht zuletzt aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen Architekten und den ausführenden Unternehmen entstehen können. Dass auch die komplexe Bauaufgabe der Gesundheitsbauten mit vorgefertigten Raummodulen gelingen kann, beweisen unter anderem gebaute Beispiele des Modulbauers Kleusberg.

Aufstockung oder Anbau bei laufendem Betrieb
Repetitive Raumstrukturen, wie sie gerade auch in Klinkengebäuden vorzufinden sind, prädestinieren diese für das Bauen mit industriell vorgefertigten Elementen. Vergleichsweise schnell entsteht Raum, selbst für komplexe, hochinstallierte Bereiche wie Operationssäle oder Intensivstationen. Der hohe Vorfertigungsgrad im Werk reduziert Bauverzögerungen vor Ort durch Witterung sowie den baustellenbedingten Staub, Schmutz und Lärm bei der Errichtung. Erweiterungen bestehender Gebäude, etwa durch Aufstockungen und Anbauten, können auch während des laufenden Klinikbetriebs realisiert werden. So hat Kleusberg beispielsweise das bestehende Klinikgebäude des Hüttenhospitals in Dortmund um zwei Geschosse aufgestockt und damit Räume für die Behandlung von 26 weiteren Patienten geschaffen. Die Erweiterung entstand, ohne dabei den regulären Krankenhausbetrieb einzuschränken. Weicken Architekten aus Unna begleiteten den Modulbauer bei dem Projekt. Teil des Konzepts war es, die helle Fassade des Bestands fortzuführen, sodass die Schnittstelle zum neuen Geschoss nicht sichtbar bleibt.

Elemente mit tragender Funktion
Jenseits von Interimsgebäuden zur temporären Entlastung hoher Bedarfszeiten und auch jenseits von vermeintlicher Containerarchitektur lassen sich Krankenhäuser also modular bauen oder erweitern. Den architektonischen Gestaltungsspielraum hierfür liefert im Fall von Kleusberg etwa die spezielle Konstruktionsart der vorgefertigten Raumsegmente. Der Hersteller konzipiert seine Module so, dass Boden-, Decken- und Dachrahmen sowie Eckstützen die tragenden Elemente bilden. Das bedeutet, dass Innen- und Außenwände keine statische Funktion übernehmen und dadurch eine flexible Gestaltung erlauben. Der Innenausbau der Modulgebäude erfolgt bewusst größtenteils vor Ort als Trockenbau. Somit lassen sich Wände frei anordnen und können auch über die Grenze der einzelnen Module hinaus geplant und ausgeführt werden. Stationsübergreifende Raumanordnungen finden sich etwa in einem neuen Dialysezentrum in Bad Kissingen. Durch verglaste Wände kann das Klinikpersonal die Dialyseplätze vom Stützpunkt aus überwachen.

Brandschutz zwischen den Modulen
Die Zwischendecken der Module von Kleusberg sind durchgehend gegen Brandüberschlag abgeschottet. Im Fall von werksvorgefertigten Trennwänden hingegen könnte der Brandschutz an den Modulstößen nicht ohne Weiteres gewährleistet werden. So könnten zwischen den Modultrennwänden über mehrere Geschosse hinweg senkrechte Kamine entstehen. Der Hersteller verfügt neben allen Prüfzeugnissen seit Februar 2021 nach eigenen Angaben als erster Anbieter über die allgemeine Bauartzulassung, was auch den Baugenehmigungsprozess beschleunigen kann.

Höhere Kostensicherheit und Vorteile durch BIM
Da die Planungsphase durch die Vorfertigung frühzeitig abgeschlossen sein muss, ergibt sich für die Bauherren Sicherheit in Hinblick auf die Baukosten. Kostspielige Planungsänderungen oder Fehler während der Bauphase vor Ort werden vermieden oder minimiert. Hierbei hilft auch der digitalisierte Planungsprozess und der Einsatz von BIM. Modulare Gebäudekonzepte können dank einer frühzeitigen, gewerkübergreifenden Koordination zuverlässiger entwickelt werden. Aus der modellbasierten Planung lassen sich später sämtliche Mengen und Massen extrahieren, die als Grundlage der Kostenermittlung sowie der Materialdisposition dienen. Durch das vernetzte Arbeiten an einem digitalen Gebäudemodell können Kollisionen, zum Beispiel bei der komplexen Haustechnik von Krankenhausbauten, sichtbar gemacht und ausgeräumt werden. Denn gerade bei Operationssälen, Intensivstationen oder Laboreinrichtungen ist die Integration der medizinischen Versorgungs- oder Analysesysteme im Vergleich zu gewöhnlichen Patientenzimmern deutlich anspruchsvoller. Einige Entwürfe von Klinikgebäuden, die Kleusberg bisher realisiert hat, stammen aus der Feder von Schmieder & Dau Architekten aus Kiel. Am Universitätscampus in Kiel wurden neben einem Modulgebäude für die Notaufnahme ein Zentrallabor, eine Intensivstation sowie ein Herzkathetermessplatz errichtet. Insgesamt sind dort in den letzten Jahren 4.700 m2 Gebäudefläche für die medizinische Nutzung entstanden, in modular geplanter und gefertigter Bauweise.

Anlässlich des Modulbau-Kongresses von Detail, der als digitale Veranstaltung live am 18. März 2021 stattfindet, spricht der Geschäftsführer des hier vorgestellten Unternehmens, André Triphaus-Woltermann zum Thema: „Denkbar also machbar. Welche Möglichkeiten und Chancen modulares Planen und Bauen mit Kleusberg bietet.“

Weitere Informationen zum Hersteller: www.kleusberg.de

Aufstockung des Hüttenhospitals in Dortmund; Foto: Rüdiger Mosler / Kleusberg

Keine tragenden Innen- und Außenwände auch im Universitätskrankenhaus Bergmannsheil Bochum; Foto: Rüdiger Mosler / Kleusberg

Patientenzimmer im Hüttenhospital in Dortmund; Foto: Rüdiger Mosler / Kleusberg

Modulübergreifende Raumanordnung im Dialysezentrum Bad Kissingen; Foto: Rüdiger Mosler / Kleusberg

Zentrallabor im Klinikum Kiel; Foto: Christoph Edelhoff / Kleusberg

Herzkathetermessplatz im Klinikum Kiel; Foto: Christoph Edelhoff / Kleusberg

Fassade am Klinikum Kiel; Foto: Christoph Edelhoff / Kleusberg

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