Nationalarena in Bukarest

Bauherr: Stadt Bukarest
Bauzeit: 2008 - 2011
Eröffnung: 6. September 2011

Entwurf: gmp, Architekten von Gerkan, Marg und Partner
Tragwerksplanung Dach: schlaich bergermann und partner, Stuttgart
Tragwerksplanung Stadionschüssel: Krebs und Kiefer, Darmstadt
Generalunternehmer: Max Bögl, Neumarkt und Astaldi, Rom

Dachfläche: gesamt 38.900 m², davon wandelbar 9.700 m²
Länge des Stadions: 210 m
Breite des Stadions: 190 m
Sitzplätze: 55.000, Unterrang 16.500, Oberrang 35.500,
VIP - Plätze 3500, VIP - Logen 40


Die Dachhaut der Arena, Foto: Marcus Bredt

Das Lia Manoliu Stadion wurde anlässlich der 4. Weltfestspiele der Jugend und Studenten am 31. Juli 1953 unter dem Namen “Stadionul National“ errichtet. Bis 1990 trug das Stadion den Namen “23. August“ in Anlehnung an den rumänischen Nationalfeiertag, bevor es wieder in “Nationalstadion“ umbenannt wurde. Zu Ehren der verstorbenen, dreifachen Olympiasiegerin im Diskuswurf Lia Manoliu wurde das Stadion im Jahre 1998 nach ihr benannt.

Das als multifunktionales Erdwallstadion konzipierte Projekt bot 60.120 Menschen Platz und war wie viele Stadien der sechziger Jahre ohne Überdachung. Um den Anforderungen an ein reines modernes Fußballstadion gerecht zu werden, wurde die bestehende Tribünenanlage in weiten Teilen zurückgebaut, die neuen Tribünen in zwei Ebenen nahe an den Rand des Fußballfeldes herangerückt, erforderliche Funktionsbereiche für VIP’s, Presse und Sportler ergänzt und die gesamte Anlage mit einer filigranen Membrandachkonstruktion überdeckt.

Der Innenraum der Arena, Foto: Marcus Bredt

Sitze in den Nationalfarben, in Pixelform, Foto: Marcus Bredt

Längsschnitt der Nationalarena

Die Stadt Bukarest ist eine der am stärksten durch Erdbeben bedrohten Städte Europas. Diese besonderen Umstände des Standortes beeinflussen auch die Bautechnik maßgeblich. Die Vielzahl der in engem Abstand voneinander angeordneten Stahlbetonfassadenstützen ist ein Ergebnis konstruktiver Notwendigkeit. Der Wechsel hoher, und weniger hoher Außenstützen im Zusammenhang mit dem neuen Erdwallsockel gliedert das Gebäude. 
Die Reduzierung der Stadionfassade auf die reinen Konstruktionselemente verleiht dem Projekt den Charakter einer antiken Arena.

40 Ortbetonpfeiler bilden das äußere Oval, Foto: Marcus Bredt

Die Konzeption eines Erdwallstadions blieb bei der Neuplanung des 55.000 Zuschauer fassenden Stadions erhalten. Auf fünf Ebenen sind hier sämtliche Sondernutzungsbereiche des Stadions angeordnet. Mit 40 Logen, einem Businessclub für 3.500 VIP Gäste, Sportlerumkleiden und Pressearbeitsbereichen erfüllt das Stadion die Anforderungen an eine internationale Spielstätte.

Die Überdachung des Stadions folgt dem konstruktiven Prinzip einer Radkonstruktion, bei der das Membrandach zwischen der Felge eines äußeren Druckringes und der Nabe eines inneren Zugringes gespannt ist. Der über dem Stadioninnenraum angeordnete Zugring hält die Membrandachkonstruktion in der Schwebe. Der hohen Zugspannung der Stahlseile wirkt die Stahlkonstruktion des äußeren Druckringes entgegen. Bisher einmalig ist der Verzicht auf einen weiteren Druckring im Anschlusspunkt der unteren Zugseile im Bereich des oberen Tribünenanschlusses. Die Lasten aus den Radialseilen werden beim Lia Manoliu Stadion unmittelbar in die Stahlbetonkonstruktion der Zahnbalken des Oberranges eingeleitet.
Wie ein Spinnennetz überspannen die Führungsseile des faltbaren Innendaches das Spielfeld des Lia Manoliu Stadions in Bukarest. Die 2011 fertiggestellte "Arena Nationala" war verganenen Monat Schauplatz des Endspiels der Europa League 2012 - es ist das erste Stadion in Rumänien, das die höchsten Anforderungen der Weltfußballverbände erfüllt. Architekten: gmp, Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg
Tragwerksplanung Dach: schlaich bergermann und partner, Stuttgart
Tragwerksplanung Stadionschüssel: Krebs und Kiefer, Darmstadt

Die Nationalarena in Bukarest, Foto: Marcus Bredt

Weiterführende Informationen zur Geschichte und Konstruktion der neuen Stadien von gmp architekten in Warschau, Bukarest und Kiew vermittelt das soeben erschienene Buch »Next 3 Stadia«. Next 3 Stadia
Warsaw. Bucharest. Kiev Herausgeber: Falk Jaeger, Jovis Verlag
Mit Beiträgen von André Eichhofer, Knut Göppert, Christian Hoffmann, Falk Jaeger, Volkwin Marg, Annett Müller, Hubert Nienhoff, Thomas Urban, Markus Pfisterer und Fotografien von Marcus Bredt. Deutsch/Englisch
184 Seiten, mit 150 farb. Abbildungen
Halbleinen-Hardcover, Format 24 x 32 cm
Euro 34.00  sFr 48.00

Die Nationalarena im Lia Manoliu Sportpark im Zenrum von Bukarest, Foto: Marcus Bredt

Ein Beitrag von Peter Popp und Emilia Margaretha.
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