Open BIM mit Vectorworks und Solibri

Ende 2013 wurde die „Azur Arena Antibes“ fertiggestellt. Die multifunktionale Sporthalle vom Büro Auer+Weber+Assoziierte aus München bildet das neue Herz der basketballbegeisterten Region an der Côte d‘Azur in Frankreich. Perfekter Projektpartner waren die Open-BIM-Planungsmethoden rund um das CAD-Programm Vectorworks.

Perfektes Zusammenspiel auf internationaler Ebene
Bei der Planung der Azur Arena hatte das Architekturbüro viele unterschiedliche Anforderungen zu meistern. Besonders zu nennen sind dabei die komplexe Gebäudehülle der Entwurfsidee und das CAD-übergreifende Teamwork des internationalen Planungsteams. Beim Zusammenspiel aller Applikationen und Planungsbüros stand immer das CAD-Programm Vectorworks Architektur im Mittelpunkt.

Während der gesamten Planungsphase spielte das 3D-Modell eine wichtige Rolle und wurde optimal in die Arbeitsabläufe integriert. So erfolgte eine regelmäßige Designkontrolle durch die Visualisierung der wichtigen Bereiche. Auf Grundlage des 3D-Modells wurden die Detailpläne erstellt. Dadurch konnten auch späte Änderungen der Dachhülle und der Fassade jederzeit in den Detailplänen übernommen werden. Die Einbindung der 3D-Planung des Stahlbauers ermöglichte eine optimale Abstimmung der unterschiedlichen Gewerke.

Open BIM ist der Schlüssel
Der Begriff Open BIM ist immer noch Neuland für einige Architekten. Eines der Ziele des Building Information Modelling (BIM) ist es, dass alle Planungsbeteiligten eines Projekts effi zienter und einfacher zusammenarbeiten. Als globale Initiative von Softwareherstellern fördert Open BIM eine offene und produktübergreifende Zusammenarbeit mit Hilfe des Austauschformats IFC (Industry Foundation Classes).

In vielen Ländern fordern öffentliche Auftraggeber bereits BIM-Modelle von Architekten. Auch im deutschsprachigen Raum gewinnt dieses Thema an Bedeutung, seit in der Schweiz bei öffentlich ausgeschriebenen Projekten BIM-Modelle von den Architekten verlangt werden.

Open BIM mit Vectorworks-Architektur
Bei der Entwicklung von Vectorworks wird größter Wert auf die Weiterentwicklung der Open BIM-Workflows gelegt. Deshalb ist Vectorworks Architektur als eines von wenigen CAD-Programmen nach den IFC-2×3-Coordination-View-2.0-Standards zertifiziert. Vectorworks als BIM-Anwendung ermöglicht freies Design sowie Durchgängigkeit in der 2D- und 3D-Planung und Verwaltung von Gebäuden. Wie das Beispiel der Azur Arena zeigt, kann BIM bereits in frühen Planungsstadien eingesetzt werden. Wird das Projekt entsprechend strukturiert und mit intelligenten Architekturobjekten konstruiert, dann ermöglicht CAD-Software die einfache Auswertung auch komplexer Planungs- und Objektinformationen und die Übernahme für die Verwaltung oder das Gebäudemanagement.

Starkes Duo: Vectorworks und Solibri
Vectorworks Architektur kann sehr gut in Kombination mit der Software Solibri Model Checker eingesetzt werden. Solibri ist ein Werkzeug zur Prüfung von BIM-Modellen. Die Vorgehensweise ist denkbar einfach: Aus dem 3D-Modell in Vectorworks läßt sich einfach ein IFC-Modell erzeugen. Dieses Modell kann man mit dem Solibri Model Checker danach auf Fehler analysieren.

So lässt sich beispielsweise auf Knopfdruck überprüfen, ob das Wettbewerbsraumprogramm eingehalten wurde, die Fluchtweglängen den Brandschutzvorschriften entsprechen, die Steigzonen Die Benutzeroberfläche von Vectorworks für die Haustechnik groß genug sind und Hunderte weiterer möglicher Checks und Prüfungen. Solibri sorgt damit für eine enorm verbesserte Qualität der 3D-Planung und für eine Minimierung von Fehlern während der gesamten Planungsund Bauphase.

Screenshot aus Solibri

Screenshot aus Vector Works

Die Azur Arena als Pilotprojekt
Die Multifunktionshalle gilt in Frankreich als Pilotprojekt für Niedrigenergiebauweise dieser Größenordnung und Nutzungsart. Die optimierte thermische Hülle und die Nutzung alternativer Ressourcen wie Solarwärme, Solarstrom und Regenwasser waren die Voraussetzung, dass der Komplex nach der französischen HQE-Norm als Niedrigenergiehaus klassifiziert werden konnte.
Die Azur Arena ist eine Halle für die wichtigsten Indoor-Sportarten in Antibes: Basketball und Trampolinspringen. Der Entwurf der Architekten spiegelt dies wider, denn die elliptische Form und die horizontalen Fensterschlitze der Gebäudehülle sollen an einen sich schnell drehenden, angeschnittenen Ball erinnern. Sportarena und Trampolinhalle werden von einer gemeinsamen Hülle umschlossen, die keine Unterscheidung der Himmelsrichtung vornimmt, was der dynamischen Formensprache der Halle entspricht. „Licht und Farben unterstützen dieses fließende Raum- und Architekturerlebnis und bereiten den Zuschauer auf die spektakulären Sportereignisse vor, die ihn im Herzen des Gebäudes, der Arena, erwarten“, so Philipp Auer von Auer+Weber+Assoziierte.
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