13.12.2018 Thomas Jakob

Smart Home und intelligente Gebäude: Mehr als eine Fernbedienung

Foto: Pixabay.de

Ein Gebäude, in dem man per App das Licht steuern, die Jalousie verdunkeln und die Heizung regeln kann, ist kein smartes Gebäude. »Intelligent« ist ein Wohn- oder Geschäftsgebäude erst dann, wenn es sich um automatisierte Abläufe handelt, wenn das Gebäude dem Nutzer die Arbeit abnimmt. Die Regeln, nach denen die Automation abläuft, erstellt der Mensch. Drei Anwendungsbereiche dominieren das vernetzte Gebäude: Energieeffizienz, Daten- und Einbruchsicherheit und Komfort. Damit die einzelnen Bereiche und die dort eingebauten Produkte automatisch das tun, was ihnen der Nutzer vorher aufgetragen hat, ist eine Bediensoftware nötig, die Daten über einen gemeinsamen Übertragungsweg austauscht, die sogenannten Bus-Systeme.

Viele Möglichkeiten der Gebäudeautomation
Die Euphorie angesichts der Möglichkeiten, die die Gebäudeautomation bietet, ist riesig. Die Realität sieht aber etwas anders aus. Natürlich setzt man bei Neubauten auf die Vernetzung der Funktionen verschiedener Gewerke, doch komplett vernetzt sind nur wenige Gebäude. Hinzu kommen eine heterogene Anbieterstruktur sowie eine Vielzahl von Systemen auf dem Markt. Architekten sollten sich deshalb in erster Linie mit den Begriffen auseinandersetzen, damit alle Beteiligten die gleiche Sprache sprechen. Sie müssen also etwa wissen: Was ist ein Sensor, was ist ein Aktor? Wie sehen die Bauteile aus und welche Funktionen können sie erfüllen? Wer das versteht, kann auch mit dem Elektriker, dem Fachplaner oder dem Systemintegrator kommunizieren. Auch ist es hilfreich, den Aufbau eines Bus-Systems zumindest dem Prinzip nach zu kennen. Nur dann kann der Architekt seinen Bauherrn zu diesem Thema beraten und begleiten.

Smart Home im Wohnungsbau
Ein Grund, warum etwa im Wohnungsbau die Gebäudeautomation noch ein Nischendasein führt, ist die Frage, wer bereit ist, alle Funktionen zu nutzen und zu bezahlen. Es ist wenig sinnvoll, in Funktionen zu investieren, die nur von einem Teil der Bewohner genutzt werden, und dann zu erwarten, dies über einen Mietaufschlag refinanzieren zu können. Besser ist es, wenn der Nutzer die Funktionen aufsetzen kann und auch nur diese bezahlt. Dem Architekten kommt hier die Funktion eines Moderators zu. Er muss seine Vorstellungen vom vernetzten Wohnen in bauliche Konzepte integrieren und dem Bauherrn plausibel machen. Das ist mitunter schwierig: So sind für die Basisinfrastruktur Leerrohre ein gutes Instrument, um Kabel nachzurüsten. Zugleich sind sie aber brandschutztechnisch problematisch. Eine andere Möglichkeit sind funkbasierte Lösungen. Aber: Der Großteil der Produkte setzt auf Batterien, um die notwendige Energie für Sensoren und Schalter zu produzieren. Das wirkt sich negativ auf die Kosten für Wartung und die Umwelt aus. Eine andere Lösung sind Produkte, die die notwendige Energie selbst produzieren. Sensoren können selbst geringste Energiemengen aus der Umwelt sammeln und speichern. Das Drücken eines Schalters beispielsweise aktiviert einen elektromechanischen Energiewandler, der jegliche Bewegung in seiner Nähe nutzt, um Energie bereitzustellen. Kleine Solarzellen können selbst Lichtstärken von weniger als 200 Lux als Energiequelle für Sensoren für Temperatur, CO2-Gehalt, Feuchtigkeit oder die Anwesenheit nutzen. Für den Architekten bietet sich also bei der Gebäudeautomation die Chance, seine Rolle als Berater des Bauherrn zu stärken. Dazu muss er allerdings in groben Zügen die Möglichkeiten der diversen Systeme kennen.

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