20.10.2014 Julia Liese

Subtil gefaltet: Metrostation in Helsinki

Mit viel Glas haben die finnischen Architekten Cederqvist & Jäntti eine Metrostation in Helsinki erneuert. Tags gewährt sie verrätselte Ein- und Ausblicke, nachts wird sie zum überdimensionalen Leuchtkasten.

Architekten: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit, Helsinki
Standort: Siilitie, Helsinki

Foto: Mika Huisman

Die Metrostation »Siilitie« (»Igelstraße«) liegt im Stadtteil Herttoniemi im Nordosten von Helsinki. Hier verläuft die Strecke oberirdisch entlang eines Geländesprungs zwischen der Hauptstraße Richtung Innenstadt und einem höher gelegenen Wohngebiet. Als aufgeständerte Konstruktion überbrücken die Gleise die Igelstraße, an der sich der stirnseitige Hauptzugang zu dem langgestreckten Gebäude befindet.

Lageplan, Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Foto: Mika Huisman

Die 1982 erbaute Metrostation war in die Jahre gekommen und sollte grundlegend erneuert werden. Dach und Wände wurden komplett ausgetauscht und die Treppe, die den Eingang mit dem höher gelegenen Bahnsteig verbindet, durch drei Rolltreppen ersetzt. Auch der Eingangsbereich mit Wartehalle und Kiosk auf der Straßenebene wurde neu geordnet und durch zusätzliche Technikräume ergänzt. Darüber hinaus wurde eine neue Fußgängerbrücke gebaut, die den Bahnsteig mit dem angrenzenden Wohngebiet verbindet.

Foto: Mika Huisman

Grundriss Straßenebene, Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Grundriss Bahnsteigebene, Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Foto: Anders Portman

Das architektonische Konzept von Cederqvist & Jäntti basiert auf dem Kontrast zwischen steinerner Schwere und gläserner Leichtigkeit: Während die Funktionsbauten auf Straßenniveau überwiegend von massiven Gabionenwänden begrenzt werden, prägen subtil gefaltete Glaswände die Einhausung auf Bahnsteigniveau. Dabei sorgen sowohl die mit Schottersteinen gefüllten Drahtkörbe als auch die schmalen, mit horizontalen Linien bedruckten Gläser für kleinteilige, lebendige Oberflächen, die das langgezogene Bauwerk angenehm strukturieren. Innen kontrastiert die gläserne Transparenz mit der rohen Felswand, die die Station nach Nordwesten begrenzt, und sorgt zusammen mit fünf großen Oberlichtern für viel Licht.

Foto: Mika Huisman

Längsschnitt, Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Querschnitt, Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Unterstützt wird der Eindruck der Kleinteiligkeit durch die mit kreisrunden Löchern perforierten I-Profile, an denen die leicht schräg gestellten Glasplatten befestigt sind. Die Perforation der Profile erzeugt im Zusammenspiel mit der Fassade nicht nur interessante optische Effekte, sondern sorgt auch dafür, dass im Brandfall Rauch austreten kann.

Foto: Mika Huisman

Foto: Mika Huisman

Die gläsernen Wände wie auch das neue, aus vorgefertigten Stahlfachwerkträgern bestehende Dach wurden außerhalb der alten Konstruktion errichtet, sodass die Metrostation während der Bauphase in Betrieb bleiben konnte. Erst nach der Fertigstellung wurde die alte Konstruktion abgebrochen.

Grafik: Cederqvist & Jäntti Arkkitehdit

Foto: Anders Portman

Projektbeteiligte:

Projektleiter: Johannes Laiho
Mitarbeiter: Ari Sahlman, Juha Vesen, Paula Haarasilta
Bauherr: Helsinki City Transport (HKL)
Tragwerksplaner: Insinööritoimisto Pontek Oy
Heizung, Lüftung, Klima: Insinööritoimisto Olof Granlund Oy
Elektro: Sähköinsinööritoimisto Oy Niemistö
Landschaftsplaner: Piha- ja puistosuunnittelu Hanna Hentinen
Beratung Bauträger: Insinööritoimisto R. Yli-Houhala Oy
Brandschutz: L2 paloturvallisuus Oy
Vermessung, geologisches Gutachten: FCG Finnish Consulting Group Oy
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