Symposium am 6. Juni in Wiesbaden: »Referenz ist alles!?«
Das Arbeiten mit Analogien, Referenzen, Zitaten, Typen, Bildern oder Zeichen gehört für eine große Gruppe von Architektinnen und Architekten scheinbar ganz selbstverständlich zum Handwerkszeug beim Entwerfen. Die damit verbundenen Strategien des Transformierens, Verfremdens, Dekonstruierens oder Abstrahierens einerseits und des Reproduzierens, Nachahmens oder gar Kopierens andererseits, sind dabei ebenso vielfältig wie unterschiedlich. Gemeinsam ist ihnen jedoch nicht nur die Wertschätzung des Vorhandenen, das man als relevant für die eigene Arbeit anerkennt, sondern mitunter auch das Bewusstsein für Traditionen und Bedeutungen, sowie der Glaube an Sprachfähigkeit, Verständlichkeit und Lesbarkeit von architektonischen Formen.
Dabei deutet sich nicht nur im Umgang mit den Referenzen, sondern auch bei der Auswahl der entwurfsprägenden Dinge eine große Vielfalt an. Diese reicht von der Sammlung vorbildlicher historischer Formen über bewährte architektonische Typen bis hin zu persönlich geprägten, atmosphärisch stimmungsvollen Bildern des Alltags als Referenzen für den eigenen Entwurf.
Im Rahmen des Symposiums wird nicht nur die Frage nach der Art und Wahl der Referenzen und deren Bedeutung für die architektonische Entwurfsarbeit gestellt, sondern es wird auch ein Blick auf den vielfältigen Umgang mit den entwurfsprägenden Dingen gelegt. Somit kann die Veranstaltung einen Beitrag zur aktuellen Diskussion über die Relevanz von historischen Vorbildern in Architektur und Städtebau liefern und gleichzeitig einen Einblick in die vielfältigen Formen des reproduktiven Entwerfens geben.
Programm
10.30 Uhr Begrüßung der Dekanin
Prof. Dr. Corinna Rohn, HSRM Wiesbaden
10.45 Uhr Begrüßung / Einführung
Vertr. Prof. Faraneh Farnoudi / Prof. Dr. Georg Ebbing, HSRM Wiesbaden
11.15 Uhr Wien. Dekorative Elemente der Gründerzeit. Referenz und Ensembleschutz
Prof. Dr. Cristian Abrihan, HSRM Wiesbaden
12.00 Uhr Präferenz nicht Referenz. Wien um 1900 findet Wien um 1800
PD. Dr. habil. Ruth Hanisch, Dortmund
12.45 Uhr Pause
13.45 Uhr »Historisch informiert entwerfen - wie geht das?
PD. Dr. habil. Eva Maria Froschauer, BTU Cottbus
14.30 Uhr Ich und die Anderen
Tobias Nöfer, Berlin
15.15 Uhr Analoge Altneue Architektur
Lukas Imhof, Zürich
16.00 Uhr Pause
16.30 Uhr Vom Suchen und WiederErfinden
Prof. Andreas Hild, TU München
17.15 Uhr vrai, fake... wahrscheinlich!
Prof. Dr. Nicola Braghieri, EPF Lausanne
18.00 Uhr Von Bildern und Büchern
Prof. Uwe Schröder, RWTH Aachen
Das Symposium wird von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) als Fortbildungsveranstaltung mit 8 Fortbildungspunkten anerkannt.
Für weitere Informationen können Sie sich gerne an Prof. Dr. Georg Ebbing (Georg.Ebbing@hs-rm.de) und Prof. Faraneh Farnoudi (faraneh.farnoudi@hs-rm.de) wenden.