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Doppelt grün: Wohnhochhaus in Paris
Foto: Arcadis/Pierre L’Excellent
Längst ist es kein Geheimnis mehr, dass Bienen in Großstädten mehr Nahrung finden als in den Agrarwüsten auf dem flachen Land und das Füchse sich in Hinterhöfen mitunter wohler fühlen als in deutschen Forsten. Auf dem Berliner Stadtgebiet brüten mehr Vogelarten als in den meisten ländlichen Regionen. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen, die Aussage bleibt gleich: Die Städte Europas und der Welt gehören mittlerweile zu den »hot spots« der Biodiversität.
Zu deren Erhalt können auch Bauherren und ihre Architekten ihren Beitrag leisten. Die stadteigene Pariser Wohnungsbaugesellschaft Paris Habitat und ihr Architekt Édouard Francois haben daher bei dem Mitte 2016 fertiggestellten »Tour de la Biodiversité« eine größtmögliche Artenvielfalt auf engstem Raum angestrebt. Das beginnt im übertragenen Sinn bereits bei der Bewohnerstruktur: Gemeinsam mit seinen drei deutlich niedrigeren Nebengebäuden beherbergt der Turm 140 Sozialwohnungen, ein Wohnheim für junge Arbeiter mit 92 Zimmern sowie eine Kinderkrippe auf 14.000 Quadratmetern Geschossfläche.
Schon bevor die auf ihm wurzelnden Pflanzen eine signifikante Größe erreicht haben, bildet der Turm ein grünes Ausrufezeichen im Pariser Stadtgebiet. Dafür ist die Fassadenverkleidung aus grün anodisiertem Titanblech verantwortlich, deren Farbton je nach Sonneneinfall und Blickwinkel von gelblich bis dunkel-olivgrün changiert. Mit 50 Metern Höhe ist der 18-Geschosser das erste Wohngebäude seit den 70er-Jahren, das die Pariser Höhenbeschränkung von 37 Metern übertrifft.
Dass die Stadt dem Neubau eine Sondergenehmigung in Sachen Höhe einräumte, liegt wohl auch an seiner exponierten Lage: Am Boulevard Masséna und damit fast direkt an der Pariser Ringautobahn gelegen, bildet der den südöstlichen Abschluss des Stadtentwicklungsprojekts »Paris-Rive Gauche«. Innerhalb dessen sind in den letzten 25 Jahren auf 130 Hektar ehemaligem Industrie- und Bahngelände neue Wohnungen für 10.000 Einwohner, rund 20.000 Büros und mehrere Hochschulen entstanden.
Langfristig soll die schillernde Metallhaut des Hochhauses zumindest im Sommer hinter pflanzlichem Grün zurücktreten. Einzigartig sind beim »Tour de la Biodiversité« sowohl der Auswahlprozess der Pflanzen als auch die Konstruktion, in der sie wurzeln. Die 285 Büsche wurden von Experten der Ecole de Breuil, einer Pariser Hochschule für Gartenbau und Forstwirtschaft, aus Samen gezüchtet, die sie vorher in französischen Wäldern gesammelt hatten. Statt in Pflanztröge ließen die Architekten sie in rund 3,50 Meter langen Edelstahlrohren mit 35 Zentimeter Durchmesser einpflanzen. Diese sind wie Piercing-Nadeln in die umlaufende Balkonkonstruktion des Turms eingehängt. Den äußeren Abschluss der Gebäudehülle bildet dann ein filigranes Edelstahlnetz, das als Rankhilfe für die Pflanzen dient. Ein künstliches Bewässerungssystem soll sicherstellen, dass das Fassadengrün auch in der Sommerhitze der städtischen Wärmeinsel von Paris nicht eingeht.
Zu deren Erhalt können auch Bauherren und ihre Architekten ihren Beitrag leisten. Die stadteigene Pariser Wohnungsbaugesellschaft Paris Habitat und ihr Architekt Édouard Francois haben daher bei dem Mitte 2016 fertiggestellten »Tour de la Biodiversité« eine größtmögliche Artenvielfalt auf engstem Raum angestrebt. Das beginnt im übertragenen Sinn bereits bei der Bewohnerstruktur: Gemeinsam mit seinen drei deutlich niedrigeren Nebengebäuden beherbergt der Turm 140 Sozialwohnungen, ein Wohnheim für junge Arbeiter mit 92 Zimmern sowie eine Kinderkrippe auf 14.000 Quadratmetern Geschossfläche.
Schon bevor die auf ihm wurzelnden Pflanzen eine signifikante Größe erreicht haben, bildet der Turm ein grünes Ausrufezeichen im Pariser Stadtgebiet. Dafür ist die Fassadenverkleidung aus grün anodisiertem Titanblech verantwortlich, deren Farbton je nach Sonneneinfall und Blickwinkel von gelblich bis dunkel-olivgrün changiert. Mit 50 Metern Höhe ist der 18-Geschosser das erste Wohngebäude seit den 70er-Jahren, das die Pariser Höhenbeschränkung von 37 Metern übertrifft.
Dass die Stadt dem Neubau eine Sondergenehmigung in Sachen Höhe einräumte, liegt wohl auch an seiner exponierten Lage: Am Boulevard Masséna und damit fast direkt an der Pariser Ringautobahn gelegen, bildet der den südöstlichen Abschluss des Stadtentwicklungsprojekts »Paris-Rive Gauche«. Innerhalb dessen sind in den letzten 25 Jahren auf 130 Hektar ehemaligem Industrie- und Bahngelände neue Wohnungen für 10.000 Einwohner, rund 20.000 Büros und mehrere Hochschulen entstanden.
Langfristig soll die schillernde Metallhaut des Hochhauses zumindest im Sommer hinter pflanzlichem Grün zurücktreten. Einzigartig sind beim »Tour de la Biodiversité« sowohl der Auswahlprozess der Pflanzen als auch die Konstruktion, in der sie wurzeln. Die 285 Büsche wurden von Experten der Ecole de Breuil, einer Pariser Hochschule für Gartenbau und Forstwirtschaft, aus Samen gezüchtet, die sie vorher in französischen Wäldern gesammelt hatten. Statt in Pflanztröge ließen die Architekten sie in rund 3,50 Meter langen Edelstahlrohren mit 35 Zentimeter Durchmesser einpflanzen. Diese sind wie Piercing-Nadeln in die umlaufende Balkonkonstruktion des Turms eingehängt. Den äußeren Abschluss der Gebäudehülle bildet dann ein filigranes Edelstahlnetz, das als Rankhilfe für die Pflanzen dient. Ein künstliches Bewässerungssystem soll sicherstellen, dass das Fassadengrün auch in der Sommerhitze der städtischen Wärmeinsel von Paris nicht eingeht.
Weitere Informationen:
Landschaftsarchitektur: BASE, Paris
Forschungspartner für Begrünung: Ecole du Breuil, Paris
Tragwerks- und TGA-Planung: ARCOBA, Paris
Projektmanagement: Arcadis
Forschungspartner für Begrünung: Ecole du Breuil, Paris
Tragwerks- und TGA-Planung: ARCOBA, Paris
Projektmanagement: Arcadis