05.02.2015 Peter Popp

Radikale Neugestaltung: Rathaussanierung von Atelier Kempe Thill

Nach mehr als 30 Jahren Nutzung war das bestehende Rathaus in Heinkenszand dringend sanierungsbedürftig. Aufgrund des begrenzten Budgets konnte an der wenig überzeugenden Gebäudeform jedoch so gut wie nichts verändert werden. Notwendig gewordene räumliche und energetische Anpassungen mussten vor allem durch die technische und ästhetische Neugestaltung vorhandener Oberflächen erzielt werden. Architekten: Atelier Kempe Thill, Rotterdam
Standort: Stenevate 10, NL–4451 KB Heinkenszand

Foto: Ulrich Schwarz

Bauherr: Gemeinde Borsele, NL–Heinkenszand Architekten: Atelier Kempe Thill architects and planners, Rotterdam
André Kempe, Oliver Thill, www.atelierkempethill.com
Projektleiter: Ron van de Berg, Erik Tillemans,
Bremen Bouwadviseurs (BBA), www.bremenbouwadviseurs.nl
Mitarbeiter Wettbewerb: David van Eck, Bianca Sanchez Babe, Andrius Raguotis, Helen Webster
Mitarbeiter Ausführung: Ruud Smeelen, Jan Gerrit Wessels, Teun van de Meulen, Roel van de Zeeuw, Andrius Raguotis, Sezen Zehra Beldag, Renzo Sgolacchia, Martins Duselis

Tragwerksplaner: Grontmij Nederland BV, www.grontmij.nl
mit: Breed-id, www.breedid.nl
Bauphysik: DGMR, www.dgmr.nl
mit: Grontmij Nederland BV, www.grontmij.nl
Haustechnik: Grontmij Nederland BV, www.grontmij.nl
Kostenplanung und Ausschreibung: Atelier Kempe Thill architects and planners, Rotterdam
Bremen Bouwadviseurs

Generalunternehmer und Tragwerk:
Bouwbedrijf Fraanje, www.fraanje.com
Vorhangfassade: Keers Mijdrecht B.V., www.keers.nl
Glas Neubau: Scheuten, www.scheuten.com
Glas Haupteingang: Jansen Janisol, Keers Mijdrecht
Fensterrahmen: Keers Mijdrecht
Glasmosaikfassade: Raab Karcher, www.raabkarcher.de
Glasmosaik:
The Craft Kit, www.thecraftkid.com
Isoliersystem: Borgh ISO-finish (Bouwbedrijf Fraanje), www.borgh.net
Fassadensystem: STO-Ventec, www.sto.de
Bitumendach: Lukasse, www.lukasse.nl
Lichtplanung: Zumtobel, www.zumtobel.com
mit: Bega, www.bega.de
Decken: Ecophon Fokus Ds XL, www.ecophon.com Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer Ausgabe
DETAIL 2015/1+2 zum Thema »Bauen mit Glas«.
Der Wunsch, mehr Dialog mit dem öffentlichen Raum zu signalisieren führte zu der Entscheidung, die Fassaden der Eingangshalle sowie der drei Kopfbauten des sternförmigen Gebäudes teilweise aufzubrechen und durch selbsttragende, geklebte Glasfassaden zu ergänzen. Sie ermöglichen großzügige Einblicke und verankern den Baukörper in seiner Umgebung. Überaus beruhigend auf die heterogene Gebäudeform wirkt die konsequente Gleichbehandlung aller geschlossenen Fassadenoberflächen. Eine hinterlüftete und isolierte Glasmosaikfassade legt sich vor die bestehenden Klinkerflächen und zieht sich nahtlos bis über den Dachrand. Dadurch entsteht ein ganzheitlicher Gesamteindruck, der den repräsentativen Charakter des Gebäudes stärkt.

Foto: Ulrich Schwarz

Die in China speziell für das Projekt produzierten Glasfliesen sind grünschwarz emailliert, um das Bauwerk kompakter wirken zu lassen. Die dunkle Farbe ist zugleich eine Referenz an die für Zeeland typischen schwarz geteerten Scheunen.

Foto: Ulrich Schwarz

Flächenbündig eingebrachte, strukturell verklebte Senkklapp-Fenster im Format 1,8 x 1,6 Meter tragen durch ihre extrem schlanke Profilierung dazu bei, eine ruhige, fast hermetische Gebäudehülle entstehen zu lassen. Zu diesem Zweck wurden nahezu alle technischen Installationen von den Fassaden entfernt. Eine Kombination aus reflektierendem Glas und aluminiumbeschichteten Innenrollos sorgt für ausreichenden Sonnenschutz.

Foto: Ulrich Schwarz

Im Innenraum lag eine besondere Herausforderung in der Neugestaltung der zentralen Eingangshalle, deren Raumgeometrie sehr undeutlich und längst nicht mehr zeitgemäß war. Der Bauherr wünschte deshalb eine grundsätzliche Neuorganistation. Durch strategische Verkleinerung des Raumes konnten einige neue Besprechungsräume, ein abschließbarer Empfangsbereich, sowie zusätzliche Nebenräume realisiert werden. Die Eingangshalle wurde als Oktogon organisiert, in Ableitung aus der vorhandenen Deckenöffnung des ersten Geschosses. Der neue Deckenabschluss wurde dabei als Kuppel aus dem vorhandenen Oktogon entwickelt. Über ein rundes, transluzentes Oberlicht wird die Halle mit natürlichem Licht versorgt.

Foto: Ulrich Schwarz

Um eine Kontinuität des Raumerlebnisses zwischen Außen und Innen herzustellen, wurde in der Eingangshalle ebenfalls Glasmosaik verwendet. Die hellgrüne Farbe steht dabei nicht nur in größtmöglichem Kontrast zur dunklen Farbe der Außenhaut. Insbesondere schafft sie ein Maximum möglicher Lichtreflektionen. Zusammmen mit der spiegelnden Balustrade aus Glas sorgt sie für ein helles und freundliches Raumerlebnis.

Foto: Ulrich Schwarz

Zustand vor Sanierung

Fotos: Ulrich Schwarz

Foto: Ulrich Schwarz

Zustand vor Sanierung

Fotos: Ulrich Schwarz

Zustand vor Sanierung

Fotos: Ulrich Schwarz

Foto: Ulrich Schwarz

Foto: Ulrich Schwarz

Zustand vor Sanierung

Fotos: Ulrich Schwarz

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