Sonnenfänger im Kiefernwald: Wohnhaus von Arquitectura-G in La Floresta

La Floresta ist ein Teil der Kleinstadt Sant Cugat am Nordabhang des Tibidabo-Hügels bei Barcelona. Der Kontrast könnte größer kaum sein als zwischen dem dicht bebauten Zentrum der Mittelmeermetropole und der Streusiedlung im lichten Kiefernwald, deren Einfamilienhäuser entlang ruhiger Serpentinenstraßen keinem Bebauungsplan zu folgen scheinen.

Der Neubau von Arquitectura-G ersetzt das baufällig gewordene Elternhaus der Bauherren aus den 60er-Jahren. Derzeit dient er seinen Besitzern als Wochenendresidenz, und hieraus erklärt sich auch das reduzierte Raumprogramm. Ein Betonsockel und einige talseitig vorgelagerte Betonstützen ersetzen die Natursteinmauern, auf denen der Vorgängerbau stand. Für den neuen, zweigeschossigen Aufbau wählten die Architekten eine Holzkonstruktion. Das Obergeschoss ist gegenüber dem Erdgeschoss verschoben und verdreht, sodass aus dem offenen Wohnraum auf der unteren Ebene zahlreiche Blicke durch Dachverglasungen hinauf in die Baumkronen möglich sind. Gitterrostbalkone bieten an vielen Stellen einen Zugang ins Freie. Zusätzlich ist das holzbeplankte Flachdach als Dachterrasse nutzbar.

Nur drei Farbtöne – holzfarben, metallisch-silbern und ochsenblutrot – prägen die äußerst reduzierte Materialpalette. Innen- und Außenansicht des Hauses unterscheiden sich dabei radikal: Im Inneren blieben die Brettsperrholzwände unverkleidet; außen sind sie mit 10 cm Wärmedämmung und einer Wellblechverkleidung versehen. Für die Rippendecken kombinierten die Architekten schlankere Brettsperrholztafeln mit Balken aus Fichten-Brettschichtholz. Einen willkommenen Kontrapunkt zum vielen Holz bilden die Geländer, die Stahlstützen auf beiden Seiten der Treppe, die Fronten der Küchenzeile und die Mosaikfliesen im Bad, die Ton in Ton in dunklem Rot gehalten sind.