01.11.2017

inside 2/2017

Zwei unscheinbare Treppen führen in den ­Untergrund. Ein Raum voller Wasser, fast ­ohne Tageslicht. Am Ende des 80 m langen Korridors schimmert ein Licht, das mit jedem Schritt beinahe unmerklich größer wird. Der Weg dorthin ist filmischer Suspense, sein weiterer Verlauf ein dramaturgisch fein ausbalanciertes Ereignis das zum Nachdenken anregt und mit immer neuen Richtungswechseln überrascht. Für seine Installation »The Water« in den Zisternen von Frederiksberg überlagert Hiroshi Sambuichi den ungewöhnlichsten Ausstellungsort Kopenhagens mit Motiven aus seiner japanischen Heimat zu einem ­Vexierspiel räumlicher Spiegelungen.

Die Kunst, einen Raum so zu inszenieren, dass er eine nachhaltige Wirkung beim Betrachter hinterlässt, steht im Mittelpunkt unserer aktuellen Ausgabe von DETAIL inside. Ob labyrinthisch, geradlinig, schemenhaft oder skulptral: Der Geist klassischer Bühnenbilder ist in den diskutierten Projektbeispielen ebenso präsent wie die Auseinandersetzung mit künstlerischen Strategien.
 
Holzer Koblers multiperspektivische Denk­räume berühren emotional und animieren das Publikum zur Auseinandersetzung mit ­komplexen Ausstellungsinhalten. Ein eher puristisches Verständnis von Szenografie zeigen dagegen die transparent einsehbaren Galerie- und Verkaufsräume von Gon­zalez Haase in ihrem engen Zusammenspiel ­zwischen Licht und Raum. Wie offensiv oder zurückhaltend eine In­szenierung letztlich in Erscheinung tritt, liegt ­natürlich in erster Linie auch im Auge des ­Betrachters. Vorhang auf!
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