Hermann Czech: Ungefähre Hauptrichtung

Hermann Czechs architektonisches Werk reicht von Stadtplanungen, Hotel- und Schulbauten, Wohnungs(um)bauten und Privathäusern bis zu kleinmaßstäblicheren Projekten wie Cáfes, Bars, Ausstellungsgestaltungen und sogar Möbel. Noch heute sind das Kleine Café (1970) und die Wunder-Bar (1976) aus Wien nicht wegzudenken. Mit methodischem Ansatz und offen für Unerwartetes und Alltägliches schuf Hermann Czech sein vielfältiges Werk mit engem Verhältnis von Abstraktem zu Konkretem, von Theorie zur Praxis.   

Hermann Czech studierte in Wien und begann 1960 seine architektonische Arbeit. Neben Projekten und Realisierungen unterschiedlicher Maßstäbe schrieb er kritische Texte zu Protagonisten und Themen der Wiener Moderne. 2021 veröffentlicht Czech eine Zusammenfassung von Schriften und Gesprächen der letzten zwanzig Jahre über das Denken zum Entwurf unter dem Titel „Ungefähre Hauptrichtung“. Die Theorie: Die Grundlage für überraschende, räumliche Lösungen sind konstruktive Überlegungen, intensive Auseinandersetzungen mit Vorhandenem und allen möglichen Verästelungen des Denkens.  

Entwurf für eine Überdachung des Graben, Wien, 1965/71, © Archiv Czech / Architekturzentrum Wien, Sammlung 

Werkbeispiele von 1960 bis heute

Die Ausstellung im Fkj3 – Raum für zeitgenössische Kunst widmet sich dieser Mehrschichtigkeit des Entwerfens und Herstellens von Architektur. Eine abwechslungsreiche Auswahl aus zum Teil noch nie gezeigten Entwürfen und Realisierungen Hermann Czechs zeigen, „wie etwas entsteht“ und „wie etwas ausschaut“. Die Werkbeispiele machen die Reichhaltigkeit auch im Unsichtbaren sichtbar und laden Besuchende in die Welt der Architektur Czechs ein: Zwischen profunden Planungsentscheidungen, Aspekten der Partizipation und Positionen des Manierismus.

Haus S., Wien, © Gabriele Kaiser

Begleitet wird die Ausstellung mit Diskussionsrunden, Führungen und Exkursionen zu Czechs Projekten im Wiener Stadtraum.