Hotel auf Menorca von Calderon-Folch Studio

Auf Menorca haben Calderon-Folch Studio ein Gebäude aus dem Jahr 1844 in das Hotel Ses Sucreres verwandelt. Es befindet sich im historischen Zentrum des kleinen Örtchens Ferreries, in der Nähe des Rathauses und der Kirche Sant Bartomeu. Beim Umbau blieben Teile der historischen Fassade und der Innenräume erhalten. Bei den neu hinzugekommenen Gebäudeteilen setzten die Architekten auf einen Gegensatz von historischer Schicht und brutalistischer Intervention. 

Sichtbetondecken und Mikrozementböden prägen das Innere. © José Hevia

So besteht etwa ein Teil der rückwärtigen Fassade aus roh anmutendem lokalem Marès-Gestein. Hinzu kommt eine Pfosten-Riegel-Fassade aus Cortenstahl, die sich im Erdgeschoss zum Garten öffnet. Die brutalistische Ästhetik setzt sich im Innern fort, zum Beispiel in Form von Mikrozement- und Terrrazoböden oder Sichtbetondecken. Aus Fichtensperrholz gefertigte Einbaumöbel bilden zusammen mit den Farben des Bestands einen warmen Kontrast. Beispiele sind das alte Mauerwerk und der Fliesenboden. Passend zum regionalen Konzept und der Arbeit mit den historischen Schichten wurde der Umbau mit Handwerkern aus Ferreries oder Menorca umgesetzt.

Der Pool ist mit einem roten Stein aus der Umgebung eingefasst. © José Hevia

Trotz der Ablesbarkeit von Alt und Neu bietet die Farbpalette mit ihren Erdtönen ein verbindendes Element zwischen den Zeitschichten. So harmoniert etwa die neu hinzugekommene Außentreppe aus oxidiertem Stahl mit der Gestaltung des Gartens. Bei Letzterem kamen vor allem regionale Materialien zum Einsatz. Ein Beispiel ist der für den Ort typische rote Stein Terra Rotja, der für den Pflasterbelag, die Einfassung des Pools und die Kiesflächen verwendet wurde. Weitere Elemente des Außenraums sind eine Pergola mit lackierten Edelstahlstützen und ein Gemüsegarten zur Selbstversorgung. So entsteht eine kleine Oase, die sich in den Ort und seine Geschichte einfügt.