Palazzo dei Diamanti in Ferrara von Labics

Der Palazzo dei Diamanti, ein Meisterwerk der Renaissance in Ferrara, ist nach der sorgfältigen Restaurierung und Renovierung durch das Architekturbüro Labics (Maria Claudia Clemente und Francesco Isidori) der Öffentlichkeit wieder zugänglich.

Der von Biagio Rossetti entworfene Palazzo dei Diamanti wurde ab 1493 erbaut und bildete den Mittelpunkt der so genannten „Addizione Erculea“, eines städtebaulichen Projekts, das Rossetti im Auftrag des Herzogs Ercole I. d'Este entwarf und das eine Verdoppelung der Stadt Ferrara vorsah. Der Palast ist ein Symbol der Renaissancearchitektur und eines der berühmtesten italienischen Bauwerke. Er wird so genannt, weil er an seinen beiden Außenfassaden 8500 pyramidenförmige Quadersteine aufweist, die auf das Wappen der Este, den Diamanten, anspielen.

Im Februar 2017 hat die Stadt Ferrara einen internationalen Wettbewerb in zwei Phasen für die Renovierung des Palazzo dei Diamanti in Ferrara ausgeschrieben, der das gesamte Erdgeschoss betrifft, das traditionell für hochkarätige Wechselausstellungen genutzt wird. Die von Labics und 3TI progetti italia gebildete Gruppe wurde unter 70 teilnehmenden Gruppen ausgewählt. Nach einer anfänglichen Unterbrechung des Prozesses durch das Ministerium für Kulturerbe im Jahr 2019 wurde das Projekt genehmigt, im Oktober 2020 begonnen und im Februar 2023 abgeschlossen.

Sanierungsmaßnahmen

Die erste Maßnahme betraf den Rossetti- und den Tisi-Flügel. Die Räume wurden mit Hightech-Oberflächen ausgestattet, hinter denen alle mechanischen Geräte verborgen sind. Im Rossetti-Flügel wurden neue venezianische Terrazzoböden verlegt. In beiden Flügeln wurden neue Portale aus brüniertem Messing eingesetzt, um die räumliche Abfolge des Renaissancepalastes zu betonen.

Café, © Marco Cappelletti, courtesy Labics

Der zweite Eingriff betraf die Räume des ehemaligen Risorgimento-Museums, die vollständig renoviert und mit neuen Funktionen ausgestattet wurden, um die Ausstellungsaktivitäten zu unterstützen: Café, Buchhandlung, Schulungsraum und Mehrzweckraum. Darüber hinaus renovierte Labics die Innenhöfe in diesem Teil des Komplexes und gestaltete sie zu „Räumen unter freiem Himmel“ um, um sie in den Museumsrundgang zu integrieren.

Die dritte Intervention konzentrierte sich auf die Innen- und Außenwege. Was die internen Wege betrifft, so stellte Labics eine Verbindung zwischen dem ehemaligen Museum des Risorgimento und dem Haupthof wieder her, die im Laufe der Zeit unterbrochen worden war. Darüber hinaus verbesserten sie den Zugang über die kleine Loggia, die dem Haupthof zugewandt ist, und machten sie zu einem wichtigen Teil der Besucherroute.

Neue Holzstruktur im Garten, © Marco Cappelletti, courtesy Labics

Landschaftsarchitektur

Der bedeutendste Eingriff ist die Schaffung einer Verbindung zwischen den beiden Flügeln des Palastes im Garten durch eine leichte, teilweise verglaste Holzstruktur, die sich in den Garten hinein erstreckt. Der Garten, den Labics zusammen mit dem Landschaftsarchitekten Stefano Olivari entworfen hat, nimmt den Grundriss des antiken Brolo (Obstgarten) mit seinen Quadraten und Rechtecken wieder auf.