Mitten in der Natur
Studierende bauen Observatorium nahe Barcelona
Forest Lab for Observational Research and Analysis, © Adrià Goula
Ein Team von Studierenden und Forschenden des Institute for Advanced Architecture of Catalonia (IAAC) entwickelte und baute ein Observatorium, aus dem sich die Umgebung ganz neu erforschen lässt. In über 8 m Höhe thront das Forest Lab for Observational Research and Analysis, kurz Flora, im Kronendach des Naturparkes Collserola, der größten Grünfläche im Großraum von Barcelona. Das Gebäude ermöglicht Naturforschern, die lokale Artenvielfalt aus den Baumkronen heraus zu beobachten.
Flora liegt im reich bewaldeten Naturpark der Serra de Collserola. © Adrià Goula
Interaktive Forschungsstation
Als ökologisch interaktive Forschungsstation kann Flora über kürzere Zeiträume zum Leben und Forschen inmitten des Waldes genutzt werden. Besonders die lokale Artenvielfalt, die sich durch die optimierten Bedingungen in den Wipfeln der Bäume angesiedelt hat, kann aus direkter Nähe studiert werden. Neben Arbeits- und Projektionsflächen sowie Räumen zur Vogelbeobachtung beinhaltet Flora auch eine Wetterstation.
Lokales Material
Das Projekt ist Teil der Null-Kilometer-Philosophie. Als primäres Baumaterial wurde Holz aus der direkten Umgebung gewonnen – dies ersparte eine längere Lieferkette. Insgesamt siebzig invasive Kiefern konnten durch nachhaltige Forstwirtschaft gewonnen werden. Die Verarbeitung der Bäume zu Brettsperrholzplatten, Brettschichtholz und Massivholzelementen wurde ebenso von den Studenten übernommen.
Aus dem Observatorium beobachten und erforschen die Studierenden die lokale Artenvielfalt. © Adrià Goula
Konstruktion
Der Brettsperrholzkern des Observatoriums ruht auf vier Brettschichtholzstützen. Für die Wärme- und Schalldämmung des Kerns sorgen zwei Schichten aus Naturkorkplatten. Die Brücken sind ebenso aus Brettschichtholz konstruiert und erreichen Spannweiten von bis zu 12 m.
© Adrià Goula
© Adrià Goula
Gut getarnt
Das umgebende Netz wurde digital entworfen und anschließend von Hand gewebt. Angelehnt an ein Jägernest dient das Netz nicht nur der Tarnung. Pflanzen können sich entlang diesem ausbreiten und die Hülle eins mit dem Wald werden lassen.
© Adrià Goula
Nachhaltiger Studiengang
Der Masterstudiengang „Advanced Ecological Buildings and Biocities“ der IAAC befasst sich mit dem Lernen und der Entwicklung ökologischer Projekte und der Verarbeitung von Materialien aus lokaler Produktion. Durch die Arbeit der Studenten sind in den letzten Jahren schon weitere erfolgreiche Projekte, darunter Tova, das Niu Haus, das Voxel Quarantine Cabin sowie das Solar Greenhouse entstanden.
Architektur: IAAC, Studierende des Masterstudiengangs „Advanced Ecological Buildings and Biocities“
Leitung: Vicente Guallart and Daniel Ibañez
Bauherr: Valldaura Labs., IAAC
Standort: Cerdanyola del Vallès, Naturpark Collserola, Barcelona (ES)
Sponsoring: Tallfusta, Alberch, Heco Schrauben Ibérica
Galerie
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