13.04.2015 Insa Thiel

Flink gefügt: Temporäres Seminargebäude für die RWTH Aachen

Vor allem zügig musste es bei der Errichtung des »SemiTEMPs« gehen. Denn nach gescheiterten Vorplanungen auf dem Institutsparkplatz musste aufgrund der Doppeljahrgänge endlich mehr Platz für Studenten her. Hahn Helten + Assoziierte machten Nägel mit Köpfen und planten in kürzester Zeit acht Seminarräume. Dennoch mangelt es dem Containerbau weder an Aufenthaltsqualität noch an präziser Ausführung.

Architekten: Hahn Helten + Assoziierte, Aachen
Standort: Parkplatz des Reiffmuseums der RWTH Aachen, Schinkelstraße 15, 52062 Aachen

Foto: Jörg Hempel

Geplant ist der temporäre Bau erst einmal für die nächsten fünf Jahre. Mit seiner prädestinierten Lage zwischen den verschiedenen Fakultäten und Seminargebäuden gewährt er nicht nur eine gute Erreichbarkeit für alle Studenten, sondern bietet helle und behagliche Räumlichkeiten zum Lernen. Dabei besteht er aus einzelnen Modulen, die bereits bei der Montage mit fertigen Außenwänden in Form von Systemplatten, Innen- und Eingangstüren sowie Kunststofffenstern ausgestattet waren. Die Außenwanddämmung und das gelochte Trapezblech, das sowohl Fassadenverkleidung als auch Sichtschutz ist, wurden anschließend vor Ort montiert.


Foto: Jörg Hempel

Foto: Hahn Helten + Assoziierte, Aachen

Grundriss EG, Grafik: Hahn Helten + Assoziierte, Aachen

Erschlossen wird »SemiTEMPs« über den Haupteingang an der Nord-Ost Seite, an der sich auch alle notwendigen Nutzräume wie Toiletten, Abstell- und Technikräume sowie kleinere Büros und eine Teeküche befinden. Insgesamt acht Seminarräume bilden die Rückseite des temporären Gebäudes mit Blick ins Grüne. Ein langer Flur bildet die Spiegelachse und Trennung der beiden Funktionsbereiche. Zusätzlich verfügt jeder Seminarraum über einen eigenen Fluchtweg. Großzügige Fensterflächen wechseln sich mit opaken Fassadenelementen ab, in denen sich Lüftungsgeräte und elektrische Leitungen befinden. Lochbleche gewährleisten die Zu-und Abluft der dezentralen Geräte. Während sich das gelochte Trapezblech wie eine Hülle um das Seminargebäude schmiegt, bleibt die Süd- West-Seite an den Seminarräumen weitestgehend geöffnet und gibt Blicke in den Außenraum frei.

Foto: Jörg Hempel

Den Architekten gelingt mit 28 vorgefertigten Modulen und einer präzisen Planung ein zweckmäßiger Bau mit hohem Komfort. In acht Monaten Planungs- und nur zwölf Wochen Bauzeit ließen sie ein Gebäude entstehen, das 250 Studenten Platz für Seminare und Übungen bietet. In der vorlesungsfreien Zeit dient es zudem als frei zugänglicher Lernraum. Weitestgehend geschlossen und auch aufgrund angrenzender Bahngleise mit mechanischer Lüftung geplant, entspricht es zeitgemäßen Standards ohne Einbußen in puncto Behaglichkeit. Mit seiner metallischen Hülle fügt es sich behutsam neben der stählernen Nachbarbebauung und auf dem silbrigen Kies des Parkplatzes ein. Dabei schiebt sich der aufgeständerte Eingang wie eine Schublade aus dem Gebäude heraus und lädt zum Eintreten ein.


Weitere Informationen:

NGF:
932 m²
BGF: 1.046 m²
BRI: 4.186 m²
Planungsbeginn: 08/2013
Baubeginn: 01/2014
Fertigstellung: 04/2014
Kosten: 2,5 Millionen, getragen durch den Hochschulpakt und Studienbeitragsersatzmittel

Foto: Hahn Helten + Assoziierte, Aachen

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