21.08.2018 HK

Deutsche Bauindustrie: Brücken in Deutschland jetzt schneller sanieren

Foto: HDB/Heckmann

An Bundesfernstraßen gibt es 39.106 Brücken und 50.790 Teilbauwerke, deren Zustand sich zunehmend verschlechtert. Darüber informierte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, anlässlich einer Pressekonferenz am 15. August. Er verwies auf Beispiele wie die Rheinbrücke an der BAB A1 bei Leverkusen, die Rader Hochbrücke an der BAB A7 oder die Schiersteiner Brücke im Zuge der A643 über den Rhein.

Jede zweite Brücke in schlechtem Zustand
Seit dem Jahr 2000 hat sich – laut Infrastrukturberichten des BMVI – der Bestand an Brückenfläche mit sehr gutem bzw. gutem Zustand mehr als halbiert, während der Anteil an Brücken mit gerade noch ausreichendem Zustand um die Hälfte gestiegen ist. Bei kommunalen Brückenbauwerken sieht die Situation nicht anders aus: Über 10 000 kommunale Straßenbrücken müssen bis 2030 ersetzt werden. Das sind rund 15 Prozent der insgesamt 66 700 kommunalen Straßenbrücken in ganz Deutschland. Darüber hinaus befindet sich jede zweite Brücke in einem schlechten Zustand und muss dringend saniert werden. Dies geht aus der Studie »Ersatzneubau Kommunale Straßenbrücken« des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) hervor, die im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB), des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden (BBS) und der Wirtschaftsvereinigung Stahl (WV Stahl) erstellt wurde. Laut Studie beläuft sich der Investitionsbedarf alleine für den Ersatzneubau auf rund elf Milliarden Euro bis 2030 beziehungsweise 630 Mio. Euro jährlich. Rechne man den Teil-Ersatzneubau hinzu, summiere sich der Investitionsbedarf auf 16 Mrd. Euro beziehungsweise 930 Mio. Euro jährlich.

Ausreichend Gelder wären da
»In Deutschland stehen ausreichend Gelder zur Verfügung. Aber wir brauchen zu lange, um die Gelder auch für Neubau beziehungsweise Sanierung einzusetzen,« sagte Peter Hübner in Berlin. »Das vom Bundeskabinett verabschiedete Planungsbeschleunigungsgesetz ist zwar ein erster wichtiger Schritt. Viele Möglichkeiten, um Planen und Bauen noch weiter zu beschleunigen, sind jedoch nicht in den Gesetzesentwurf eingeflossen. Es geht zum Teil sogar hinter die bestehende Rechtslage zurück.«

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»15 Prozent aller Brücken sind in einem kritischen Zustand.« Das sagt Heinrich Bökamp, Ingenieur und Experte für Brückenbau im Gespräch mit der Wirtschaftswoche über Sicherheitsmängel alter Brücken.
(Interview vom 15.8.2018)

Die Sanierung der Kochertalbrücke im Zuge der A6 zwischen Heilbronn und Nürnberg ist bereits abgeschlossen. Hier rollt der Verkehr seit Ende 2015 über drei Fahrspuren je Richtung. Foto: HDB/Heckmann

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