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Tanzend – Die Architerkturbiennale von Rem Koolhaas
Eine Biennale wollte er machen, bei der nicht die Architekten im Mittelpunkt stehen, sondern die Architektur. Doch wo ist zukunftsfähige Architektur zu sehen in Venedig? Dass einmal nicht die großen Stars und ihre Landmarken in den Vordergrund gestellt werden, ist an sich lobenswert. Rem Koolhaas aber zeigt überhaupt keine Bauten – auch nicht von jungen innovativen Büros und auch nicht Bottom-up-Projekte des »Social Design« aus Afrika, Südasien oder Lateinamerika. So promotet die 14. Architekturbiennale nur einen Architekten – ihren Direktor Rem Koolhaas.
Ort: Venedig, Italien
Dauer: 7. Juni 2014 - 23. November 2014
Ort: Venedig, Italien
Dauer: 7. Juni 2014 - 23. November 2014
»Monditalia« im Arsenale
Weshalb hat Koolhaas die Ausstellung nicht in der Corderie im Arsenale aufgebaut, wo sie mehr Luft gehabt hätte, z.B. für Videoprojektionen, die die Originalexponate illustriert hätten? Stattdessen findet man dort, wo bei vergangenen Biennalen die Direktoren ihre Besucher mit sinnlichen Erlebnissen im großen Maßstab überrascht haben, eine seltsame Reflexion über das Gastgeberland Italien: »Monditalia«. Großmaßstäblich sind nur die Leuchtschrift in der Silhouette eines Palazzos am Eingang und die Landkarte, die als überdimensionaler Wandteppich oder Theatervorhang die hunderte Meter lange Halle zweiteilt. Hier werden in simultanen Projektionen sich wiederholende Videosequenzen gegenübergestellt: Marcello Mastroianni in verlassener Weite der Landschaft gegenüber der bedrückenden Enge auf einem Flüchtlingsschiff vor Lampedusa. Die italienische Grenze als Bollwerk gegen afrikanische Flüchtlinge im Süden und durch den Gletscherschwund wandernde Grenzen auf den Alpenkämmen zu Österreich im Norden. Dekadentes Leben von Pompeji bis Berlusconi, Berlusconi im Beichtstuhl, das Plenum des Parlaments als Theatersaal. Entdeckungen gibt es auch hier: Die verfallenden Meisterwerke eines Pier Luigi Nervi oder »Radical Pedagogy«, die umfassende Forschungsarbeit zu wegweisenden Lehrkonzepten an Architekturschulen weltweit von Beatriz Colomina.
Die ganze Promenade durch Monditalia wird rhythmisiert durch Tanzgruppen, deren Darbietungen keinen Bezug zu den Stationen der Ausstellung haben, sondern nur den zu großen Raum füllen.
Die nachfolgenden Bilder zeigen einige Impressionen der »Monditalia« im Arsenale.
Weshalb hat Koolhaas die Ausstellung nicht in der Corderie im Arsenale aufgebaut, wo sie mehr Luft gehabt hätte, z.B. für Videoprojektionen, die die Originalexponate illustriert hätten? Stattdessen findet man dort, wo bei vergangenen Biennalen die Direktoren ihre Besucher mit sinnlichen Erlebnissen im großen Maßstab überrascht haben, eine seltsame Reflexion über das Gastgeberland Italien: »Monditalia«. Großmaßstäblich sind nur die Leuchtschrift in der Silhouette eines Palazzos am Eingang und die Landkarte, die als überdimensionaler Wandteppich oder Theatervorhang die hunderte Meter lange Halle zweiteilt. Hier werden in simultanen Projektionen sich wiederholende Videosequenzen gegenübergestellt: Marcello Mastroianni in verlassener Weite der Landschaft gegenüber der bedrückenden Enge auf einem Flüchtlingsschiff vor Lampedusa. Die italienische Grenze als Bollwerk gegen afrikanische Flüchtlinge im Süden und durch den Gletscherschwund wandernde Grenzen auf den Alpenkämmen zu Österreich im Norden. Dekadentes Leben von Pompeji bis Berlusconi, Berlusconi im Beichtstuhl, das Plenum des Parlaments als Theatersaal. Entdeckungen gibt es auch hier: Die verfallenden Meisterwerke eines Pier Luigi Nervi oder »Radical Pedagogy«, die umfassende Forschungsarbeit zu wegweisenden Lehrkonzepten an Architekturschulen weltweit von Beatriz Colomina.
Die ganze Promenade durch Monditalia wird rhythmisiert durch Tanzgruppen, deren Darbietungen keinen Bezug zu den Stationen der Ausstellung haben, sondern nur den zu großen Raum füllen.
Die nachfolgenden Bilder zeigen einige Impressionen der »Monditalia« im Arsenale.
weitere Informationen:
www.labiennale.org
DETAIL-Bericht zum »Bungalow Germania«
DETAIL-Bericht »Unvollendet? - Die Architekturbiennale von Rem Koolhaas«
DETAIL-Bericht »Palazzo Mora: Architekturbiennale in Venedig«
DETAIL-Bericht »Japanisches Flair in Venedig: Gläsernes Teehaus von Hiroshi Sugimoto«
DETAIL-Bericht »Nord-Süd-Monolog: Goldener Löwe für den koreanischen Biennale-Pavillon«
Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe
DETAIL 2014/7+8 zum Thema »Fassaden«
www.labiennale.org
DETAIL-Bericht zum »Bungalow Germania«
DETAIL-Bericht »Unvollendet? - Die Architekturbiennale von Rem Koolhaas«
DETAIL-Bericht »Palazzo Mora: Architekturbiennale in Venedig«
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DETAIL-Bericht »Nord-Süd-Monolog: Goldener Löwe für den koreanischen Biennale-Pavillon«
Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe
DETAIL 2014/7+8 zum Thema »Fassaden«