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Kunst der Architektur: Stadtbahnhaltestelle »Glauburgstraße« in Frankfurt am Main
Foto: Kirsten Bucher
Adolf Loos bezeichnete einst nur Grabmal und Denkmal als einzig wahre Architekturaufgaben. Aus heutiger Perspektive würde er wahrscheinlich auch die Bauaufgabe Haltestelle hinzuzählen. Bei dem Haltestellen-Projekt BUSSTOPS in Hannover in den 1990er-Jahren wurden solch renommierten Architekten und Designer wie Allesandro Mendini, Ettore Sottsas oder Frank O. Gehry eingeladen, um insgesamt 12 Stadtbahnhaltestellen zu gestalten. 2013 hat eine kleine Gemeinde im Bregenzerwald ein ähnliches Projekt lanciert: In Krumbach realisierten 7 Architekten aus 7 unterschiedlichen Ländern zusammen mit lokalen Handwerkern Bushaltestellen, die auch als Land Art-Projekte verstanden werden können.
Die Haltestelle »Glauburgstraße« der Bahnlinie U5 in Frankfurt am Main ist seit dem letzten Oktober in Betrieb. Der Entwurf von Just/Burgeff Architekten ging aus einem Realisierungswettbewerb hervor, den die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main 2010 auslobte. Die barrierefreie Stadtbahnverbindung zwischen der Frankfurter Innenstadt und dem Stadtteil Preungesheim führte zu einem Entwurf, der viel mehr bietet als bloßen Wetterschutz. Auf zwei stadtein- und stadtauswärts versetzt angeordneten Bahnsteigen setzen die Architekten zwei kunstvolle Objekte. Die filigrane Blechstruktur der Überdachungen ist von der Bewegungsdynamik im städtischen Raum inspiriert. Das gefaltete Stahlblech über der Stahlkonstruktion ist nach dem Prinzip zweier Trichter auf tragenden Stützen angeordnet: das Regenwasser wird im Stützeninneren abgeleitet. Die skulpturalen Bauwerke verwandeln den Frankfurter urbanen Raum in einen besonderen Ort.