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Kontrolliert perforiert: Stadtbibliothek von Paredes Pedrosa
Die neue Stadtbibliothek in der spanischen Exklave Ceuta kombiniert zwei kulturelle Funktionen: Sie ist ein Ort der Bücher und schützendes Dach für archäologische Funde zugleich. Die kompakte Gebäudehülle übersetzt den innenräumlichen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart für den Stadtraum. Ein massiver, skulptural geformter Sockel umfasst den antiken Bereich der merinidischen Grabungsstätte. Darüber staffeln sich die lichtsensiblen Bücher- und Lesezonen, umhüllt von einer perforierten Haut aus eloxiertem Aluminium. Sie reduziert die Intensität der afrikanischen Sonne auf ein mikroklimatisch geeignetes Maß.
Architekten: Paredes Pedrosa Arquitectos, Madrid
Standort: Calle Duarte/Calle Manuel Olivencia Amor, Ceuta, Spanien
Standort: Calle Duarte/Calle Manuel Olivencia Amor, Ceuta, Spanien
Bauherr:
Ministerio de Cultura, Educación y Deporte Team:
Lucía Guadalajara, Álvaro Rábano, Clemens Eichner, Álvaro Oliver, Guiomar Martín, Eva Urquijo, Ángel Camacho, Ignacio Cordero, Blanca Leal, Roberto Lebrero, Luis Calvo
Tragwerksplanung: Alfonso Gómez Gaite. GOGAITE, S.L.
Haustechnik: JG Ingenieros S.A.
Ministerio de Cultura, Educación y Deporte Team:
Lucía Guadalajara, Álvaro Rábano, Clemens Eichner, Álvaro Oliver, Guiomar Martín, Eva Urquijo, Ángel Camacho, Ignacio Cordero, Blanca Leal, Roberto Lebrero, Luis Calvo
Tragwerksplanung: Alfonso Gómez Gaite. GOGAITE, S.L.
Haustechnik: JG Ingenieros S.A.
Die Sonne brennt unerbittlich über der im Norden Marokkos liegenden spanischen Exklave Ceuta. Für die Konzeption der neuen Stadtbibliothek bedeutet die intensive Strahlung eine große Herausforderung in zweierlei Hinsicht: Nicht nur das empfindliche Papier, auch die alten Mauersteine einer merinidischen Grabungsstätte galt es zu schützen, da die auf dem Grundstück freigelegten archäologischen Spuren räumlich eingebunden werden solten.
Inmitten der dichtgedrängten Bebauung auf der Almina-Halbinsel, nutzen Paredes Pedrosa Arquitectos die steile Hanglage für ein räumlich gestaffeltes Gebäude, dass sich ins kleinteilige Stadtbild fügt, durch seine homogene Oberfläche jedoch gleichzeitig hervorsticht.
Die autonome Hafenstadt Ceuta ist geprägt durch kulturelle Unterschiede. Europäische und nordafrikanische Interessen sind dabei nicht immer leicht in Einklang zu bringen. Auch das neue Biblioheksgebäude muss sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Schließlich befinden sich auf dem vorgesehenen Grundstück archäologische Funde aus dem 13. Jahrhundert. Damals herrschte die islamische Berberdynastie der Meriniden über Marokko und einen Teil des Maghrebs.
Paredes Pedrosa definieren die Grabungsstätte als Herzstück ihres Entwurfs und entwickeln daraus eine kontrastreich komponierte Lösung, die den kulturellen Spagat zwischen Vergangenheit und Gegenwart mühelos und selbstverständlich erscheinen lässt: Im Erdgeschoss umgibt das Foyer die freigelegten Funde und schreibt deren orthogonales System als dreigeschossigen Luftraum in das neue Gebäude ein. Das Raumprogramm der Bibliothek nimmt Maß an den Spuren der Historie und hält glechzeitig respektvoll Abstand. Die Zeitebenen bleiben dadurch jederzeit klar ablesbar und erweisen sich gegenseitige Reverenz.
In den Obergeschossen staffeln sich lichtsensible Bücher- und Lesezonen, Verwaltungs- und Depoträume, umhüllt von einer perforierten Haut aus eloxiertem Aluminium. Die kompakte Gebäudehülle reduziert die Intensität der afrikanischen Sonne auf ein mikroklimatisch geeignetes Maß und bewirkt, dass die einzelnen Bereiche der Bibliothek in einen angenehmen Halbschatten getaucht werden. In ihrer Zweiteilung aus massivem Sockel und metallisch bekleideten Obergeschossen übersetzt sie außerdem den innenräumlichen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart und visualisiert ihn für den Stadtraum.