07.10.2020 Jakob Schoof

A Passive-Energy Building and Cathedral of Sound: Building the Munch Museum in Oslo

Foto: Jarle Lervik/Nordic Aerials

Noch in diesem Herbst soll das neue Munch-Museum von Estudio Herreros in Oslos ehemaligen Hafenviertel Bjørvika eröffnet werden. Der für ein Museum ungewöhnliche, 13-geschossige Neubau setzt nicht nur ein Ausrufezeichen am Ufer des Oslofjords, sondern besitzt auch verborgene Qualitäten. Er ist Bestandteil des Programms FutureBuilt, in dem zehn Gemeinden rund um den Oslofjord den Bau energieeffizienter Vorzeigeprojekte fördern. Ihre CO2-Emissionen für Bau, Betrieb und Mobilität müssen 50% unter dem Niveau konventioneller Gebäude liegen. Um das zu erreichen, wurde das Munch-Museum als Passivhaus konzipiert.

Die 13 Turmgeschosse gliedern sich in einen zur Stadt geöffneten, verglasten Erschließungsbereich mit Rolltreppen im Westen und einen weitgehend geschlossenen Trakt mit Ausstellungssälen, Lagerflächen und Werkstätten im Osten. Die Architekten sprechen von einem statischen und einem dynamischen Museumsteil, auch in Bezug auf das Klimakonzept: Lager und Ausstellungsflächen sind voll klimatisiert. Die Erschließungsflächen werden dagegen im Sommer natürlich belüftet und bilden einen durch Sonnenwärme angeheizten Abluftkamin für die verbrauchte Luft aus den Museumsräumen.
Das Haus ist nicht unterkellert und steht auf 311 Fundamentpfählen, die 30-60 m tief in den Grund des Fjordes einbinden. „Prinzipiell kann man unter dem Museum durchtauchen“, erläutert Juan Herreros.

Der dynamische Museumsteil und der vorgelagerte, dreigeschossige Sockelbau bestehen größtenteils aus einer Stahlkonstruktion. Für die Betonierarbeiten des „statischen Museums“ verwendete das Bauunternehmen Veidekke eine Gleitschalung, die ursprünglich vom Bau norwegischer Ölbohrplattformen stammt. Nach nur einem Monat ununterbrochenes Betonierens hatte der Rohbau des Museums seine endgültige Höhe erreicht. Danach erst wurden die Geschossdecken und Innenwände mit herkömmlicher Schalungstechnik erstellt. Zuvor jedoch fand in dem über 50 m hohen, innen hohlen Rohbau ein Klangspektakel besonderer Art statt. Im Januar 2017 inszenierte der norwegische Komponist Lars Petter Hagen hier sein Musikstück „Void“.

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