30.03.2010 Florian Maier

5 Nominierungen für VELUX Architekten-Wettbewerb 2010

Private Bauherren entscheiden über den Sieger und die Jury vergibt erstmals einen Sonderpreis an Newcomer.
Der VELUX Architekten-Wettbewerb prämiert in diesem Jahr Bauwerke und Baumaßnahmen, die sich in besonders gelungener Weise mit dem diesjährigen Thema „Licht | Luft | Raum“ auseinandersetzen. In der Vorrunde nominierte die Jury Ende März 2010 die Einreichungen von:
  • Prof. Christine Remensperger
  • COAST Office Architecture
  • mann & nolte
  • team 51.5° architekten
  • luczak architekten
Nun wählen über zwei Millionen Bauherren und Modernisierer unter den Nominierten die drei Sieger des diesjährigen Wettbewerbs. Erstmalig vergab die Jury zudem einen Newcomer-Sonderpreis. Hier konnten sich die Architekten von COAST Office Architecture mit einem zweiten eingereichten Projekt durchsetzen.
„Mit 65 Einreichungen hat sich die Zahl der Teilnehmer in diesem Jahr erneut gesteigert – und das bei einer bemerkenswerten Qualität der Arbeiten“, freut sich Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger Thomas Unterlandstättner von Unterlandstättner Architekten. Zu der unabhängigen Jury zählen außerdem unter anderem Lichtplaner Prof. Peter Andres, Bernd Blaufelder (Bund Deutscher Architekten) und Prof. Johanne Nalbach (Nalbach + Nalbach).

Die Jury und die für die Endrunde nominierten Architekten des VELUX Architekten-Wettbewerbs 2010. (Foto: VELUX Deutschland GmbH)

Foto: kanuf

Die nominierten Projekte im Überblick:
„Neubau Haus B.“, Prof. Christine Remensperger Unter Berücksichtigung zahlreicher Denkmalauflagen hat Prof. Christine Remensperger ein Einfamilienhaus neu erbaut. Das schlichte Haus mit weißer Fassade und einem einzigen Fensterformat besticht durch sparsame Details. Der einfache Grundriss ermöglicht die maximale Ausnutzung der Wohnfläche. Dank abtrennbarer Wohneinheiten funktioniert das Haus auch als Mehrgenerationenhaus. Wenige Materialien kennzeichnen das klare Raumkonzept. Eine Leitwand aus Holz verbindet alle Ebenen miteinander. Das offene Dachgeschoss lässt viel Licht ins Innere fallen.
„Atelier S", COAST Office Architecture
Die Architekten von COAST Architecture haben eine denkmalgeschützte Scheune aus dem 17. Jahrhundert zum Atelier und Ausstellungsraum umgebaut und saniert. Hierzu wechselten sie den maroden Dachstuhl originalgetreu aus und arbeiteten die alten Bruchsteinwände auf. Über zahlreiche Dachwohnfenster werden auch die neu entstandenen Atelierbereiche im Erdgeschoss mit Tageslicht versorgt. Über eine Treppenskulptur gelangt man auf die private Galerie. Im Anbau wird eine Küche über drei weitere Dachwohnfenster belichtet.
„On the top – Dachausbau in Erfurt“, mann & nolte
Beim Ausbau des Dachgeschosses eines Gründerzeitgebäudes von 1903 zur Maisonettewohnung haben die Architekten von mann & nolte den hohen Dachraum durch eine Ebene horizontal geteilt und den Grundriss durch eine zwölf Meter lange Wand in Haupt- und Nebenzone getrennt. Tageslicht fällt durch Dachwohnfenster in den nach oben offenen Wohnraum. Durch eine Kaminwirkung wird die warme Luft im Sommer nach oben geführt und über die Dachwohnfenster entlüftet. Gleichzeitig strömt über die beiden vorgelagerten Terrassen kühle Luft nach. Im Winter wird die Wärme sonniger Tage in einem Baumassenspeicher eingelagert und zeitverzögert an den Wohnraum wieder abgegeben. Diese Anlage ist ein Prototyp.
„Primärenergieoptimierte Holzbox“, team 51.5° architekten
Die Architekten von team 51.5° architekten haben ein primärenergieoptimiertes, altengerechtes Einfamilienhaus als KfW 60-Haus erbaut. Ein Zentralraum mit extrem gartenbezogenen Aufenthaltszonen prägt die eingeschossige Holzbox. Durch das Niedrigenergiekonzept ist der Hausgrundriss kompakt und mit zwölf mal zwölf Meter vergleichsweise tief. Durch zwei Flachdach-Wohnfenster fällt viel Tageslicht in das Gebäudeinnere und prägt entscheidend die Atmosphäre.
„Umbau eines Kettenhauses“, luczak architekten
Bei der Modernisierung eines Nachkriegsbaus entfernten die Architekten von luczak architekten zunächst einen Teil der Decke und erweiterten das Haus um einen Anbau. Durch eine Erhöhung und zwei Aufbauten mit offenem Bad und Dachterrasse konnte das Dachgeschoss ausgebaut und geöffnet werden. Der enge und niedrige ehemalige Spitzboden wurde durch eine Kombination aus eingeschnittener Dachterrasse und Dachfenstern in den Himmel erweitert. Die symmetrische Anordnung der Dachwohnfenster verstärkt die Raumkanten.
Sonderpreis Newcomer: „White Rock“, COAST Office Architecture
Durch Erweiterung und inneren Umbau samt energetischer Sanierung gelang es den Architekten von COAST Office Architecture, ein Wohnhaus aus den 70er Jahren mit mehr Tageslicht zu versorgen. Das Dachgeschoss wurde zur vollwertigen Wohnfläche umgewandelt, die Privatbereiche im Obergeschoss durch eine gerade Treppe mit umlaufender Galerie erschlossen. Lufträume mit Oberlichtern sorgen für viel Tageslicht und einen großzügigen Gesamteindruck.
Die Jury des VELUX Architekten-Wettbewerbs 2010.
  • Thomas Unterlandstättner, Jury-Vorsitzender und Vorjahressieger.
  • Christian Schittich, DETAIL.
  • Jörn Bohlmann, VELUX Deutschland GmbH.
  • Prof. Peter Andres PLDA, Peter Andres Beratende Ingenieure für Lichtplanung.
  • Claus-Peter Haller, Chefredakteur house and more.
  • Bernd Blaufelder, Bundesgeschäftsführer Bund Deutscher Architekten.
  • Prof. Johanne Nalbach, Nalbach + Nalbach Gesellschaft von Architekten mbH. 

Alexander Wendlik (links und Zlatko Antolovic (rechts von COAST Office Architecture) (Foto: VELUX Deutschland GmbH)

Das Projekt "White Rock" von COAST Office Architecture (Foto: VELUX Deutschland GmbH)

Foto: Solinas Verd

https://detail-cdn.s3.eu-central-1.amazonaws.com/media/catalog/product/2/5/25554_422_200_102.jpg?width=437&height=582&store=de_de&image-type=image
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um einen Link zum Zurücksetzen Ihres Passworts zu erhalten.
Pflichtfelder
oder
Copyright © 2024 DETAIL. Alle Rechte vorbehalten.