30.11.2009

Architektur in Bewegung: Zwischen spielerischer Inszenierung und leistungsfähiger Konstruktion

In der Architektur werden mechanische Bewegungen erst sinnvoll, wenn die Rahmenbedingungen enger gefasst werden, beispielsweise durch Knappheit der Ressourcen Zeit, Raum oder Energie. In Analogie zum Motorrennsport in der Automobilbranche ist kinetische, also bewegliche Architektur als experimentelles Umfeld zu sehen, in dem extreme Lösungen ihre Berechtigung finden. In Bezug auf die konkrete Anwendung dieser Ansätze kristallisieren sich die folgenden vier Bereiche heraus: Spielerische Inszenierung wie beim Prada Transformer von Rem Koolhaas, reversible Veränderbarkeit, wie bei den auf-und zuklappenden Wänden des Kiosks m.poli der Architekten Brut Deluxe, kontinuierliche Adaption wie bei den dem Sonnenstand nachgeführten Sonnenschutzlamellen der BMW Trainingsakademie von Ackermann und Partner und effiziente Fortbewegung die das Ziel der Entwicklung eines schrägen Treppenlifts von schneider + schumacher kinetik ist. Es zeigt sich, dass der gestalterische Umgang mit kinetischen Elementen zukünftig von zwei Schlüsseltrends der technischen Entwicklung geprägt wird: Entweder als einfache und lokale Bewegungen bei denen durch die Summe vieler kleiner dezentraler Elemente ein überraschender Gesamteffekt eintritt oder als interaktive Bewegung, die in Wechselwirkung auf äußere Einflüsse reagiert, wie der Sonnenschutzmechanismus für die riesigen vertikalen und horizontalen Glasflächen des neuen Gerichtshofs in Madrid von Chuck Hoberman und Foster and Partners, der 2011 in Betrieb gehen wird.

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