13.11.2012 Maier@detail.de

Bahnsteigüberdachungen im Bahnhof Arnheim

Der Bahnhof Arnheim ist ein wichtiger Knotenpunkt für verschiedene Regionalstrecken und Fernverkehrszüge nach Deutschland. Im Zuge steigender Passagierzahlen wird die Bahninfrastruktur seit 1996 im Rahmen eines Masterplans umfassend erneuert.

Architekten: UNStudio
Standort: Willemsplein, 6811 KA Arnheim, Niederlande

Foto: Tim Snoek

Im Bahnhofsbereich entsteht ein neuer vierter Bahnsteig und sämtliche bestehenden Bahnsteigüberdachungen werden ersetzt. Die neuen Dächer sind hell und luftig; große Oberlichter und großzügige Spannweiten schaffen eine positive Stimmung auf den Bahnsteigen und deren Umgebung. Die Fußgängerbrücke  über den Gleisen ist optisch vollständig in das Überdachungskonzept integriert und verbindet die verschiedenen Bahnsteige untereinander und mit dem Nordeingang des Bahnhofs. Das Elektrifizierungssystem wurde ebenfalls in die Dachstruktur eingebaut, so dass über alle Bahnsteige hinweg ein einheitliches Erscheinungsbild entsteht.

Foto: Ronald Tilleman

Die Bahnsteigüberdachungen einschließlich der integrierten Fußgängerbrücke über die Gleise des Bahnhofs Arnheim zählen zu den sechs Gewinnern des holländischen Stahlbaupreises (Nationale Staalprijs) 2012.

Foto: Ronald Tilleman

Projektdaten 

Bauherr: ProRail, Utrecht
Gesamtdachfläche: ca. 8.700 m²
Abmessungen: 4 Bahnsteigüberdachungen mit einer Länge von je ca. 210 m und mit unterschiedlichen Breiten zwischen 9 und 14 m
Konstruktion und Materialien: Stahl, Aluminium und kaltverformtes Glas
Bauzeit: 2009 – 2011
Ingenieurbüro: Movares
Bauunternehmer: BAM-Dura Vermeer
Visualisierungen: rendertaxi, Aachen

Foto: Ronald Tilleman

Masterplan
Der Masterplan für die sog. Transfer Zone Arnhem umfasst das gesamte Bahnhofsareal. Die Erweiterung schafft 80.000 m² Büroflächen, 11.000 m² Ladenflächen, 150 Wohneinheiten, eine neue Bahnhofshalle, einen vierten Bahnsteig, eine Fußgängerunterführung, einen Autotunnel, Fahrradstellplätze für 5.000 Fahrräder und eine Tiefgarage für 1.000 Fahrzeuge.  

Grafik: UNStudio

Busbahnhof und Fernbahnhof werden in einem neuartigen Komplex zusammengefasst und bilden ein Zentrum des öffentlichen Verkehrs. Das überdachte, klimatisierte Areal dient dem Zugang zu Zügen, Bussen, Taxen, Fahrrädern, Parkplätzen und Büroflächen und verbindet diese mit dem Stadtzentrum. Die neue Identität des Bahnhofsgeländes trägt der regionalen Bedeutung von Arnheim Rechnung. Über 65.000 Menschen passieren den Ort jeden Tag.

Für viele Besucher beginnt die Stadt hier. Mit seinen zentralen Haltestellen für Busse in die Region und für Stadtbusse und den Parkmöglichkeiten ist das Bahnhofsgelände das Haupteingangstor zur Stadt, was Bedarf an guten Verbindungen in die Altstadt schafft. Gleichermaßen wichtig für die Menschen, die hier täglich arbeiten, warten, umsteigen, einkaufen oder sich treffen, ist die urbane Qualität des Bahnhofkomplexes selbst.

Grafik: UNStudio

Bei der Planung der »Transfer Zone Arnhem« stand die Ermittlung gemeinsamer Parameter und Werte im Fokus. Ein gemeinsames Element bildet hierbei der Fußgängerverkehr, da er jede in die Entwicklung des Standorts involvierte Partei betrifft. Studien über Fußgängerströme sind die Eckpfeiler des Projektes. Die Analyse der Fortbewegungsarten auf dem Gelände berücksichtigt die Richtungen der verschiedenen Bahnlinien, ihre Bedeutung gegenüber anderen Transportmitteln an dem Standort, Wegezeiten, Verknüpfung mit anderen Nutzungen des Programms und Anschlüsse.

Rendering: rendertaxi, Aachen

Überschneidungen der verschiedenen Transportsysteme werden auf ein Mindestmaß reduziert, um den Zugang zu allen Einrichtungen für die Fußgänger zu optimieren. Tageslicht von oben erhellt die tiefer gelegenen Eingangsbereiche des Bahnhofs, die Tiefgarage und Büroflächen und schafft klare, längliche Sichtachsen, die der Orientierung der Fußgänger dienen. Zusammen mit Investoren wird an der Entwicklung eines 24 Stunden geöffneten Dienstleistungsbetriebs gearbeitet, damit ein belebter, sicherer Standort entsteht. Fußgängerverkehr, Transportsysteme, Licht, Konstruktion und die Anordnung der Nutzungen verschmelzen zu einer zusammenhängenden Landschaft.

Rendering: rendertaxi, Aachen

Weitere Renderings und Fotos in der Galerie
Video/Animation des Projekts Bahnhof Arnheim in den Niederlanden mit den realisierten Phasen und dem Umsteigeterminal, der voraussichtlich 2014 fertiggestellt werden wird.
Gesamtprojektdaten

Bauherr: Gemeinde Arnheim
Programm: Masterplan für das Bahnhofsareal mit entsprechender Infrastruktur und zwei Tunnels. Umsteigehalle einschließlich Parkplätzen, Busterminal, Geschäften und Büroflächen. Bruttogrundfläche
Umsteigehalle: 6.000 m²
Tiefgarage: 44.000 m²
Busterminal: 7.500 m²
Büroflächen: 22.000 m²
Kapazität: 110.000 Umstiege pro Tag
Das Projekt wurde mit dem Europäischen Stahlbaupreis 2013 ausgezeichnet.
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