12.05.2014 Maier@detail.de

Denkmalgerechter Brandschutz – individuelle Türen für die Abtei Brauweiler in Pulheim

Die Abtei Brauweiler kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Ursprünglich als Kloster gegründet, wurde sie unter anderem schon als Bettlerdepot, Arbeitsanstalt, Gefängnis, Konzentrationslager und Herberge psychisch Kranker genutzt. Aktuell sind hier unter anderen zwei Kulturdienststellen, das Amt für Denkmal und das Archiv des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) untergebracht. Die im Jahre 1024 gegründete Anlage wurde immer wieder erweitert und besteht heute aus einer Kirche und neun Gebäuden, die so angeordnet sind, dass sie drei Innenhöfe umfassen. Fast alle Häuser sind zweigeschossig und mit dunklen Ziegeln gedeckt. In der Zeit von 1983 bis 1988 wurde die Abtei generalsaniert, wobei die statische Ertüchtigung der Anlage im Vordergrund der Baumaßnahmen stand. Im Jahr 2011 entschieden sich die Verantwortlichen dafür, den Brandschutz im LVR-Archivberatungs- und im Fortbildungszentrum zu verbessern.

Dabei wurden in der Abtei Rauch-Wärme-Abzugsanlagen installiert und alle sichtbaren Holzbalken des Dachgeschosses mit zementgebundenen Silikat-Brandschutzbauplatten verkleidet. Eine weitere wichtige Maßnahme war der Einbau von Brandschutztüren, die auf den Fluchtwegen mit Panikschlössern ausgestattet wurden. Bei der Brandschutzsanierung hatten die Planer unter anderem die DIN 18055 (Rauchschutztüren) und die DIN 4102-5 (Brandschutztüren) einzuhalten, was bedeutete, dass die Türen modernsten Anforderungen entsprechen mussten. Da es sich bei der Abtei aber um ein denkmalgeschütztes Gebäude handelt, sollten die Brandschutzelemente gleichzeitig an einigen Stellen so zurückhaltend gestaltet sein, dass sie den Gesamteindruck des Gebäudes nicht beeinträchtigten.

An anderer Stelle sollte sie optisch den Originaltüren entsprechen – was besonders gewissenhaft ausgeführt werden musste, zumal sich alte und neue Türen in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander befinden und kein Unterschied erkennbar sein darf. In einer öffentlichen Ausschreibung erhielt die Tischlerei Stammermann aus Friesoythe den Zuschlag. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung hochwertiger Brandschutztüren spezialisiert, die häufig individuell für ein Objekt gefertigt werden und höchsten architektonischen Anforderungen entsprechen.

Heute besticht die Abtei Brauweiler durch eine angenehme Eleganz, wobei es vielfach vorkommt, dass sich Bestands- und Brandschutztüren direkt nebeneinander befinden und der Besucher dank der optischen Gleichheit der eingebauten Rauchschutz-und Brandschutzelemente und der sorgfältigen Ausführung keinen Unterschied zwischen den Türen entdeckt. Holzbau Schmid GmbH & Co. KG

In der Abtei Brauweiler mussten über 80 Brandschutztüren eingebaut werden. Diese unterscheiden sich optisch zum Teil erheblich. So wurden neben einer Edelstahlrahmentür mit Ganzglasoptik auch zahlreiche ein- und zweiflügelige Massivholztüren gefordert. Deren Türblätter sollten je nach Einbauort mit zwei oder drei Kassetten ausgestattet und entweder weiß lackiert oder braun gebeizt sein. Neben einigen Rauchschutztüren entsprachen die meisten Türen dem Feuerwiderstand von T30/RS. Neben der Vielzahl unterschiedlicher Türen stand das ausführende Unternehmen noch einer anderen Herausforderung gegenüber: Alle Gebäude wurden während der Bauzeit vollständig genutzt und die darin befindlichen Personen sollten durch die Baumaßnahmen so wenig wie möglich beeinträchtigt werden.

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