01.06.2009 Axel Dürheimer

Die Libeskind-Villa - ein Gespräch mit dem Hersteller

Am 13. Mai 2009 feierte man im Beisein des New Yorker Architekten Richtfest beim Prototyp der Libeskind-Villa in Datteln. Geplant ist ein weltweiter exklusiver Vertrieb des „Designhauses“. DETAIL.de sprach im Vorfeld mit Dr. Michael Merz von der Vermarktungsgesellschaft proportion.
Mit dem neuen Empfangsgebäude der Rheinzink GmbH in Datteln fiel der Startschuss für das von Daniel Libeskind für die Berliner proportion GmbH entwickelte Designhauskonzept "Signature Series". Das Gebäude soll in Serie gebaut werden und trotzdem individuell und exklusiv werden. Ist das möglich und wenn ja, wie wollen die Macher das sicherstellen. DETAIL.de sprach dazu mit Dr. Michael Merz von der Vermarktungsgesellschaft proportion.

Beim Richtfest des Prototypen der Libeskind-Villa in Datteln mit dabei: Daniel Libeskind (Foto: Rheinzink)

DETAIL: Wird die Libeskind-Villa nicht eher ein Produkt von der Stange als ein individuelles Gebäude?
Dr.-Ing. Michael Merz: Nein eigentlich nicht. Denn das Produkt wird grundsätzlich nur in einer limitierten Auflage verkauft. Wir rechnen mit einer niedrigen zweistelligen Anzahl. Zusätzlich werden die Villen mit einer regionalen Exklusivität verkauft werden. Wenn man das Designobjekt also für eine bestimmte Region kauft, wird es dort auch nur einmal stehen. Jedes Haus soll außerdem seine Eigenheiten und Besonderheiten in Form von Ausstattungsvarianten und Anpassungen an Grundstück und Gelände bekommen. Gerade beim Einfügen in das jeweilige Grundstück werden wir auf jeden Fall mit dem Büro Libeskind zusammenarbeiten. Die Grundmauern des Gebäudes werden dann nicht mehr verändert, da wir sonst die gesamte Werkplanung überarbeiten müssten. Jedes einzelne Objekt wird aber einen einzigartigen Charakter bekommen.
DETAIL: Wenn Sie sagen, dass das Studio Libeskind bei der Anpassung des Gebäudes an das Grundstück aktiv wird, wurde es dann wahrscheinlich nicht pauschal bezahlt, sondern ist ebenfalls an den Erlösen beteiligt?
Dr.-Ing. Michael Merz: Das Büro Libeskind hat sich an den Kosten des Projekts beteiligt und profitiert ganz klar auch von den Verkäufen.
DETAIL: Wie kam der Kontakt zwischen Ihrem Büro und dem Studio Libeskind eigentlich zustande? Und wie gestaltete sich die Arbeitsweise bei der Planung des Hauses?
Dr.-Ing. Michael Merz: Der Kontakt lief über unsere Investoren, die eine persönliche Verbindung zum Büro Libeskind haben. Bei den vielen Designsitzungen, die wir mit dem Büro und Daniel Libeskind hatten, zeigte sich, dass die Arbeitsweise des Büros sehr effektiv ist. Die Zusammenarbeit selbst ist eine echte Erfahrung.
DETAIL: Ist denn in Zukunft von Ihrem Büro aus geplant, mit anderen „Star-Architekten“ zusammenzuarbeiten? Gibt es da schon etwas Konkretes?
Dr.-Ing. Michael Merz: Das ist auf jeden Fall geplant, denn wir sind gestartet mit der Philosophie, bekannte Büros für Privatbauten zu gewinnen. Die bekannten Büros arbeiten sehr selten für Privatpersonen. Es gibt nur wenige Ausnahmefälle, in denen diese Büros ein Privatgebäude designt haben. Wir glauben, dass es möglich ist, mit großen Büros ein Hauskonzept für private Bauherren zu entwickeln und das Konzept "Signature Series" in limitierter Auflage zu verkaufen. Wir haben jetzt mit dem Studio Libeskind angefangen, weil wir zu diesen Architekten den privaten Kontakt hatten. Es gibt aber schon Gespräche zu weiteren Büros. Diese Gespräche befinden sich allerdings noch in einem sehr frühen Stadium.

Visualisierung der Libeskind-Villa (Quelle: proportion GmbH)

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