30.03.2009 Axel Dürheimer

Einzelhandel in Retortenstädten

Leben in einen auf dem Reißbrett entstandenen Stadtteil einzuhauchen ist oft problematisch. Eine Grundvoraussetzung ist dabei neben den Bewohnern die Nahversorgung. In München-Riem unternimmt jetzt die Stadt den dritten Anlauf einen Investor für Läden zur Nahversorgung zu finden. In Frankfurt-Riedberg dagegen wurde im Dezember erfolgreich ein neues Stadtteilzentrum eröffnet.

Oft genug sind die Reißbrettstädte tote „Schlafstädte“, die über architektonisch gelungene Bauten, aber kaum über Leben verfügen. Selten liegt es an der verkehrsmäßigen Infrastruktur. Denn der Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel und an das Straßennetz existiert. Das Problem besteht meist im fehlenden Zentrum, wo man sich treffen kann, einen Kaffee trinkt und wo die Kinder zur Schule oder in den Kindergarten gehen. Oder wo man als Anwohner seine alltäglichen Einkäufe tätigt.

Planstadt München-Riem

Riems Problem ist eben das Letztgenannte. Denn Einkäufe können die Anwohner bisher nur im Einkaufszentrum Riem Arcaden tätigen. Die Stadt hofft jetzt, nach zwei vergeblichen Anläufen 2003 und 2006, potentielle Investoren zu finden, da inzwischen mehr potentielle Kunden in Riem wohnen. Der zentrale Platz am U-Bahnhof Messestadt-Ost soll nach Wunsch des Planungsreferats möglichst mit Läden des täglichen Bedarfs und publikumsorientierten Dienstleistungen belebt werden. Um es möglichen Investoren leichter machen, soll der nötige Realisierungswettbewerb als "vereinfachtes Verfahren" durchgeführt werden. Dabei kann der Investor zusammen mit der Stadt die teilnehmenden Büros auswählen. Fehlt nur noch der Investor.

Plan für München-Riem

Anders in Riedberg im Norden Frankfurts. Hier wurde im Dezember das Riedberg-Centrum eröffnet, in dem die Anwohner vom Supermarkt über Discounter und Drogerie bis hin zum Friseur finden können. An zentraler Stelle des noch zusammenwachsenden Stadtteils entstand damit tatsächlich ein Mittelpunkt. Der Riedberg ist Frankfurts größtes Neubaugebiet seit den 60er Jahren und beheimatet inzwischen rund 2.400 Menschen. Bis 2017 sollen es 13 000 bis 15 000 Einwohner sein.

Plan für Frankfurt-Reidberg

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