03.05.2015 Annika Schröck

Elegantes Bindeglied: Brücke von Dietmar Feichtinger Architekten

Wie eine riesige Krake greifen die drei Brückenarme der »Butterfly Bridge« nach drei separaten Uferkanten und vereinen diese auf einer zentralen Plattform. Die Fußgängerbrücke von Dietmar Feichtinger Architekten in Kopenhagen setzt nicht nur städtebaulich sondern auch in gestalterischer und konstruktiver Hinsicht hohe Maßstäbe.

Architekten: Dietmar Feichtinger Architectes
Ort: Copenhagen City Center, Christianshavns Kanal, Trangraven

Foto: Christian Lindgren

In Kopenhagen bildet die »Butterfly Bridge« eine raffinierte Antwort auf eine besondere Umgebung. Von jeder Uferkante aus ermöglichen die drei Brückenarme eine komfortable Überquerung des Wassers. Die zentrale Plattform fungiert dabei nicht nur als verteilender Knotenpunkt, sondern gleichermaßen als öffentliche Aussichtsplattform, von der aus sich rundherum Blicke auf die Kanäle und die im Wasser liegenden Boote eröffnen.

Lageplan, Grafik: Dietmat Feichtinger Architectes

Foto: Barbara Feichtinger-Felber

Während der Brückenarm nach Islands Plads fest montiert ist, können die beiden anderen Rampen zum Durchlass von großen Segelbooten von einem externen Steuerhaus geöffnet werden. Dabei wird immer nur ein Brückenarm vollständig aufgeklappt, damit der andere weiterhin begehbar bleibt und somit der Verkehr nicht unterbrochen wird. Im aufgeklappten Zustand wird eine lichte Öffnungsbreite von 15 Meter ermöglicht. Die Öffnungsflügel wecken dabei rein optisch Assoziationen an einen Schmetterling, was der »Butterfly Bridge« ihren außergewöhnlichen Namen verleiht.

Foto: Barbara Feichtinger-Felber

Foto: Barbara Feichtinger-Felber

Alle strukturellen Elemente der Brücke sind aus Stahl gefertigt und mittels Betonfundamenten mit dem Untergrund verbunden, die ihrerseits unter Wasser  zusätzlich mit Ankerpfählen fixiert sind. An einem Mittelträger sind auskragende T-Profile befestigt, die die Auflagerfläche des Brückendecks bilden. Der große Mittelträger ragt über die Oberfläche hinaus und fungiert als Trennung der Verkehrsfläche in Rad- und Gehweg. Die landseitige Anbindung des Bauwerks ist in einer demontierbaren Konstruktionsweise ausgeführt, um im Falle einer Sanierung einzelne Teile leicht entfernen oder modifizieren zu können.

Grafik: Dietmar Feichtinger Architectes

Als eine präzise geformte und raffiniert eingefügte Verbindung zwischen verschiedenen Uferkanten präsentiert sich das Anfang 2015 eröffnete Bauwerk von Dietmar Feichtinger Architekten. Durch die rampenartige und dezent geschwungene Form und die zentrale Aussichtsplattform im Knotenpunkt der drei Brückenarme wird nicht nur das Überqueren sondern auch der Aufenthalt auf der Brücke selbst zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Als elegantes Bindeglied erfüllt das Bauwerk nicht nur rein funktional sondern auch in seiner gestalterischen Qualität hohe Ansprüche.

Foto: Christian Lindgren

Projektangaben:

Bauherr: Stadt Kopenhagen
Team: Ulrike Gabriel, Tom Groser (Wettbewerb), Ulrike Gabriel (Projektleitung),Guillaume Buton
Statik: WTM Ingenieure GmBH, Hamburg
Gesamtlänge: 63 m
Breite: 7,8 m
Planungsbeginn: Juli 2009
Fertigstellung: Januar 2015
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