13.12.2010

Energieausweis - quo vadis?

Die Mehrheit der Energieberater plädiert für Ergänzungen am Energieausweis, um stärkere Anreize zur energetischen Sanierung von Gebäuden zu geben. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage unter 550 Energieberatern, die die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) gemeinsam mit dem Fachmagazin „Der Gebäude-Energieberater“ durchgeführt hat.

So fordern rund 60 Prozent der Befragten Energieberater eine Darstellung der langfristigen Energiekosteneinsparung im Energieausweis. Auch die Modernisierungsempfehlungen sollten mit Grafiken, Bildern oder Piktogrammen verständlicher dargestellt werden.

Foto: Deutsche Energieagentur (dena)

In der derzeitigen Fassung trauen fast 50 Prozent der Befragten dem Energieausweis keine wesentliche Impulswirkung für die energetische Modernisierung zu. Weitere 44 Prozent meinten, der Ausweis werde diesem Ziel nur teilweise gerecht. Um die Wirkung des Energieausweises als „Türöffner“ für die Gebäudesanierung zu verstärken, ist nach Meinung der Energieberater daher eine verbesserte Öffentlichkeitsarbeit für den Energieausweis notwendig, in der auch die qualitativen Unterschiede zwischen Verbrauchs- und Bedarfsausweis umfangreicher deutlich gemacht werden.

60 Prozent der Befragten gaben an, fast ausschließlich oder ganz überwiegend bedarfsorientierte Ausweise auszustellen. Zu den Kunden zählen in der Regel diejenigen Gebäudeeigentümer, die aufgrund gesetzlicher Vorgaben (z.B. bei Neuvermietung oder Verkauf) gesetzlich zur Ausstellung eines Energieausweises verpflichtet seien. Private Eigentümer ohne gesetzliche Verpflichtung bemühen sich derzeit offenbar noch immer selten um einen Energieausweis vom Energieberater.

Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, nie oder nur äußerst selten auch mit einer Umsetzung der Modernisierungsempfehlungen aus dem Energieausweis beauftragt zu werden. Auf die Frage „Welche Faktoren begünstigen die Umsetzung der Modernisierungsempfehlungen am meisten?“ lauteten die häufigste Antworten „Günstige Finanzierungsmöglichkeiten und Fördergelder“ (genannt von 75% der Befragten) und „Eine ausführliche Energieberatung (z.B. Vor-Ort-Beratung) im Anschluss an den Energieausweis“ (74% der Befragten).

Grafik: Deutsche Energieagentur (dena)

Trotz der genannten Verbesserungsmöglichkeiten bietet der Energieausweis für Energieberater und Aussteller von Energieausweisen bereits jetzt Chancen, um Kunden zu binden. So bekommen Energieberater, die den Energieausweis persönlich erläutern, drei Mal häufiger Folgeaufträge als solche, die das Dokument nur zusenden.

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