12.10.2009

Erste emissionsfreie Polarstation eingeweiht

71°57‘ S/23°20‘ O – so lauten die Koordinaten der belgischen Forschungsstation »Princess Elisabeth«, die im Februar 2009 in der Ostantarktis in Betrieb gegangen ist. Als erstes Bauwerk auf dem sechsten Kontinent soll sie emissionsfrei betrieben werden.
Der Strom für die Polarstation stammt aus neun je 9 m hohen Windkraftanlagen unweit der Station sowie 380 m2 teils gebäudeintegrierten Photovoltaik-Paneelen. Weitere 24 m2 thermische Solarpaneele liefern Raumwärme und Warmwasser für die 48 Bewohner sowie für eine Schneeschmelzanlage, die das Gebäude mit Trinkwasser versorgt. Zudem erlauben zwei Bioreaktoren die Klärung von 100 % und die Wiederverwendung von 75 % des Abwassers. Die auf dem Dach der Station installierten Röhrenkollektoren haben laut ihrem Hersteller Consolar den Vorteil, das sie selbst bei sehr kalten Umweltbedingungen eine deutlich größere Wärmemenge liefern als Flachkollektoren. Aufgrund ihrer speziellen Bauweise mit unten liegenden Anschlüssen kannn auch bei heftigen Stürmen eindringender Schnee nach unten abrutschen, so dass die Röhren auch bei strentem Frost keinen Schaden nehmen.

Naturgemäß hat bei Außentemperaturen bis minus 50 °C und Windböen bis 250 Kiometern pro Stunde auch die Gebäudehülle höchste Anforderungen zu erfüllen. 60 Zentimeter stark sind die Außenwandpaneele der »Princess Elisabeth«. Die Lüftungsanlage gewinnt nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit aus der Abluft zurück – ein wichtiges Komfortkriterium in der trockenen Luft der Antarktis.

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