05.08.2012 gfx3@detail.de

Hochwertige Fugenabdichtung für die »Gläserne Molkerei« in Münchehofe

Unerwartet anders zeigt sich der solitäre Neubau der »Gläsernen Molkerei« in Münchehofe. In dem eher beschaulichen Spreewaldörtchen war bis zur Eröffnung der neuen Bio-Molkerei und -Käserei die Hofmolkerei Münchehofe angesiedelt. Seit 2005 gehört sie bereits zur Gläsernen Meierei GmbH mit Sitz in Upahl bei Schwerin. Eine Ausweitung der Kapazitäten machte einen Neu- bzw. Umbau der vorhandenen Produktion notwendig. Hierzu hatte der Bauherr 2006 einen Architekturwettbewerb ausgelobt, an dem sich sieben Architekturbüros beteiligten. Die Entscheidung der Jury fiel auf den Entwurf von Lehrecke Architekten BDA aus Berlin. Die besonders gute Verbindung zwischen technischen Anforderungen an eine moderne Molkerei und Käserei mit den gewünschten Schau-Elementen und die Einbindung des Baukörpers in die Umgebung und Struktur des Ortes Münchehofe überzeugten.

Konstruktiv erstellte man den Neubau aus Streifen- und Einzelfundamenten sowie tragenden und aussteifenden Wänden aus Stahlbeton. Diese wurden mit einer darüber angeordneten Hallenkonstruktion aus KVH-Stützen und gestoßenen Dachbindern mit einer Spannweite von fast 33 m überbaut. Vorgefertigte Holzrahmenelemente mit gedämmten GFK-Wandpaneelen und außen liegenden Lärchenholz-Lamellen bilden die Fassadenkonstruktion. Auf dem verdichteten Erdboden liegt ein wärmegedämmter Industrienboden, der zusätzlich mit einem antimikrobiellen und homogenen Oberbelag versiegelt wurde.

Alle Holzbauteile wurden von dem auf Holzrahmenbau spezialisierten Abbundwerk Luckenwalde GmbH & Co. KG geliefert und verbaut. Speziell zur Ausbildung einer UV-beständigen Schattenfuge zwischen den horizontal verlaufenden Lärchenholz-Lamellen an den Außenfassaden setzten die Holzbauprofis eine schwarze Fassadenbahn ein. Genau für diese Anwendung haben die Entwickler mit »DuPont Tyvek UV Facade« eine hochwertige Fassadenbahn auf Basis der bewährten »DuPont Tyvek« entwickelt. Diese Bahn mit der CE-Kennzeichnung nach DIN EN 13859-2 bietet dem Planer ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit bei größtmöglicher bauphysikalischer Sicherheit. Die Fassadenbahn basiert auf der seit Jahrzehnten bewährten »Flash-Spun-Bond-Technologie«, die mit ihrer Funktionsschicht Wasser- und Winddichtheit bei gleichzeitiger Wasserdampfdiffusionsoffenheit ermöglicht.

Für den Einsatz in Fassaden mit offenen Fugen werden an die UV-Beständigkeit solcher Bahnen anwendungsbezogen besonders hohe Anforderungen gestellt. Durch die offenen Fugen trifft über die gesamte Lebensdauer einer Fassade UV-Licht auf die Bahn. Nach DIN EN 13859-2 wird diese erforderliche höhere UV-Beständigkeit für diese Anwendung durch 5000 Stunden permanenter UV-Bestrahlung im Labor geprüft. Durch eine spezielle Stabilisierung ist es den Entwicklern von DuPont gelungen, dass Tyvek UV Facade selbst nach dem strengeren Alterungstest für Fassadenbahnen mit offenen Fugen (EN 13859-2) mehr als 90 % ihrer Restfestigkeit und 80 % ihrer Dehnbarkeit behält. Nach den 5 000 Stunden permanenter UV-Bestrahlung im Labor wies diese Bahn noch die volle Funktionalität auf.

Für die Praxis bedeutet dies: Das Produkt schützt die Dämmung und die darunter ­liegende Konstruktion von offenen oder ­hinterlüfteten Fassaden mit offenen Fugen lange Zeit vor UV-Strahlung und Feuchtigkeit. Der Hersteller gibt eine 10-jährige Produktgewährleistung bei Fugenbreiten bis zu 3 cm. Die Bahn sorgt damit auch in modernen offenen Fassaden mit der gewohnt hohen Qualität für lange währenden Schutz. Gleichzeitig ist Tyvek UV Facade bis zu vier Monate lang frei bewitterbar, ohne dass die Langlebigkeit und Funktionalität der Bahn dadurch eingeschränkt wird.
Die nach EN 1928 in W1 klassifizierte Bahn ist zugleich mit einem sd-Wert von 0,035 m (nach EN ISO 12572) ausreichend dampfdiffusionsoffen. So kann eingeschlossene Restfeuchte ungehindert nach außen abwandern und die Dämmung wird gleich­zeitig vor eindringender Feuchtigkeit geschützt. Mit einer entsprechenden Überlappung und Verklebung der verlegten Bahnen untereinander wird diese Schutzfunktion dank der winddichten Eigenschaften des Materials unterstützt. In Verbindung mit
entsprechenden Schutzmaßnahmen am Fuß- und Traufpunkt der Fassade sorgt die robuste Bahn auch für den notwendigen Insektenschutz der Konstruktion.

Hinter der Fassaden- und Dachkonstruktion werden die einzelnen Produktionsräume und Reifekeller aus selbsttragenden gedämmten GFK-Sandwich-Wand und -Deckenpaneelen gebildet. Ihre strukturierte Glasboardoberfläche reduziert der Verbrauch von Reinigungsmitteln um bis zu 30 %. Zugleich verhindern sie sowohl Wärmeeinträge als auch -verluste in den Produktions- und Lagerräumen. Sie bilden einen festen Bestandteil des Energiekonzeptes für den Neubau. Dessen erforderlicher Energieaufwand für die Erzeugung von Kälte und Wärme wird durch neueste, optimal aufeinander abgestimmte Anlagen optimiert. Überschüssige Wärme beheizt zugleich Nebenräume. Bei der Kälteerzeugung setzte man auf eine energetisch effektivere Ammoniakanlage. Ein eigener Brunnen in Kombination mit einer neuen Kläranlage sorgt für einen kontrollierten Wasserkreislauf. Auch das Dach wurde bereits konstruktiv so angelegt, dass hierauf zu einem späteren Zeitpunkt noch eine Photovoltaik-Anlage installiert werden kann.

Fotos: Sven-Erik Tornow, D–Köln

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