06.02.2007

Jetzt doch noch Dachverlängerung am Berliner Hauptbahnhof?

Die Bundesregierung soll prüfen, wie teuer eine Verlängerung des Ost-West-Daches des Berliner Hauptbahnhofes auf 430 Meter ist. Dazu forderte der Haushaltsausschuss am Donnerstagabend das Verkehrsministerium auf.

Demgegenüber sieht die Deutsche Bahn AG (DB AG) nach Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden, Hartmut Mehdorn, keine Möglichkeit, das Dach zu "vernünftigen wirtschaftlichen Bedingungen" zu verlängern. Der Vorstand der DB AG habe sich entschlossen, das Dach zu verkürzen, da dies die einzige Möglichkeit gewesen sei, rechtzeitig zur Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr den Bahnhof in Betrieb zu nehmen. Die Kosten des kurzen Daches beziffert er mit 56,5 Millionen Euro. Dagegen hätten die Kosten des langen Daches voraussichtlich 74 Millionen Euro betragen. Für Mehdorn ist durch diese Bauweise auch die Funktionalität des Bahnhofes nicht gefährdet. Die Reisenden der betroffenen 1. Klasse könnten bei Regen so lange durch den Zug zurücklaufen, bis das schützende Dach erreicht sei. Er wies darauf hin, dass der Bahnhofsarchitekt Meinhard von Gerkan auch das kurze Dach geplant und dafür ein Honorar erhalten habe. Deshalb könne er die Polemik auch nicht verstehen, die der Architekt gegen die Bahn ins Feld führe. "Wir als Leidtragende sollen zu Schuldigen gemacht werden", sagte Mehdorn. Die Kosten des gesamten Bahnhofs bezifferte er mit 1,025 Milliarden Euro. Die Kosten der Nord-Süd-Verbindung hätten insgesamt 2,8 Milliarden Euro betragen. Durch die insgesamt höheren Baukosten seien Bundesmittel allerdings nicht tangiert worden. Diese seien gedeckelt gewesen und keiner habe es gewagt, einen Antrag auf Erhöhung zu stellen. Die Abgeordneten des Haushaltsausschusses kritisierten unter anderem die schlechte Kommunikationspolitik der DB AG. Dies sei auch beim Sturm Kyrill deutlich geworden. Dabei hatte sich eine tonnenschwere Zierstrebe am Berliner Hauptbahnhof gelöst, so dass der Bahnhof vollständig geschlossen werden musste. Mehdorn wies darauf hin, dass er sich nicht in der Verantwortung für das Lösen der Strebe sehe. Der Architekt informiere bewusst falsch. (Quelle: Bundestag)

Photo: Martin Weiss

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