10.05.2009 Jakob Schoof

Konsenssuche auf der "Consense"

Am 23. und 24. Juni findet der zweite Consense-Kongress der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen in Stuttgart statt. Diskutiert wird dabei unter anderem über den Wert nachhaltigen Bauens, nachhaltigen Städtebau sowie über die internationalen Rahmenbedingungen, denen sich die Branche zu stellen hat. Außerdem stellt die DGNB Neuerungen in ihrem Zertifizierungssystem vor.

Wer dieser Tage mit Vertretern der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) spricht, bekommt des öfteren den Begriff „Konsens“ zu hören: Das Zertifizierungssystem, das der DGNB in den vergangenen eineinhalb Jahren im Rekordtempo auf die Beine gestellt hat, setzt ambitionierte Zielvorgaben und basiert doch auf dem Zusammenwirken einer breiten Gruppe von Architekten und Fachplanern, Forschungsinstituten und Industrieunternehmen. Nicht von ungefähr trägt auch der Kongress der DGNB, der am 23. und 24. Juni 2009 zum zweiten Mal in der Landesmesse Stuttgart stattfindet, den Namen „Consense“.

Drei Themenbereiche an zwei Tagen
Inhaltlich wird die Veranstaltung drei Themenfelder abdecken: Im Mittelpunkt des ersten Tages steht der Mehrwert, der durch nachhaltiges Bauen geschaffen wird – anschaulich dargestellt durch Erfahrungsberichte von Investoren, Projektentwicklern, Architekten, Fachingenieuren, Bauunternehmern und Bauprodukteherstellern. Darüber hinaus sollen Projekte vorgestellt werden, die seit Jahresbeginn neu mit dem DGNB-Zertifikat ausgezeichnet wurden. Als einen der beiden ?Keynote Speaker? des ersten Tages haben die Veranstalter den Zukunftsforscher Peter Wippermann gewonnen.
Die internationale Kooperation, aber auch die internationale Konkurrenz verschiedener Zertifizierungssysteme wird im Mittelpunkt des zweiten Themenbereichs stehen. Für 2009 hat die DGNB die erstmalige Zertifizierung ausländischer Projekte angekündigt; ferner arbeitet die Organisation gemeinsam mit dem amerikanischen LEED und dem britischen BREEAM an einheitlichen Berechnungsmethoden für „carbon footprints“. Diese Kennzahl, die den Gesamtausstoß eines Gebäudes an CO2 über seine Lebensdauer hinweg angibt, bildet nach Ansicht des DGNB den Kern jedes wirklich seriösen Bewertungssystems.
Im dritten Themenschwerpunkt wird sich die Diskussion vom einzelnen Gebäude weg in Richtung nachhaltiger Stadtentwicklung verlagern. „Hier spielen Zusammenhänge eine Rolle, die bislang weniger im Fokus der DGNB-Zertifizierung standen, wie der Zusammenhang zwischen Mobilität und Architektur sowie zwischen Wohnen und Arbeiten“, erläutert DGNB-Präsident Werner Sobek. „Gerade bei diesen Themen existieren noch viele Wissenslücken, die es zu schließen gibt.“
Insgesamt, so Sobek, solle die Immobilien-Branche bei der diesjährigen „Consense“ ein stärkeres Gewicht erhalten als 2008.
Wie bereits im vergangenen Jahr ergänzen Workshops das Vortragsprogramm. Darin diskutiert werden unter anderem das überarbeitete DGNB-Zertifizierungssystem, sechs neue Systemvarianten für unterschiedliche Gebäudetypen, die Ausbildung von DGNB-Auditoren, die Themen Lebenszykluskosten und Ökobilanzierung, die Funktionsweise der DGNB-Zertifizierungssoftware sowie Möglichkeiten des recyclinggerechten Konstruierens. Einblicke in die Praxis des nachhaltigen Bauens versprechen darüber hinaus Exkursionen zu Bauten in Stuttgart und Umgebung, die bislang mit dem DGNB-Zertifikat ausgezeichnet wurden.

Nähere Informationen zur Consense- 2009:
http://www.dgnb.de/de/veranstaltungen/consense-2009/index.php?edit_document=1

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