11.05.2009

Kunst im Zeichen des Klimawandels

Erderwärmung, Wassermangel und das soziale Ungleichgewicht auf der Erde sind die Themen des britisch-argentinischen Künstlerduos Lucy + Jorge Orta. Im Sommer sind ihre Arbeiten vielerorts in Europa zu sehen.
Lange Zeit war der Klimawandel kein Thema in der bildenden Kunst. Viele Künstler neigten eher zur Sozialkritik oder Selbstbespiegelung denn zur kreativen Auseinandersetzung mit der Zukunft unserer Ökosphäre. Wer als Künstler einen ökologischen Anspruch verfolgte, befasste sich meist eher mit den Themen des „klassischen“ Naturschutzes: Luft- und Wasserverschmutzung oder der Einwirkung von Umweltgiften auf den menschlichen Körper.
Diese Situation verändert sich derzeit jedoch rapide, und Lucy + Jorge Orta gehören zur Avantgarde der neuen Generation von Öko-Künstlern. Ihre Interventionen bewegen sich am Schnittpunkt von Skulptur, Installationskunst und Architektur; sie befassen sich mit dem Abschmelzen der antarktischen Gletscher ebenso wie mit dem globalen Wassermangel und dem Schicksal von Migranten und Obdachlosen.
„OrtaWater“ zum Beispiel ist eine Serie von Installationen, die dem weltweiten Wasserkreislauf und seinen Verästelungen in die Gesellschaft hinein nachspüren. Die oft raumfüllenden Kunstwerke bestehen aus Stahlgerüsten, Schläuchen, Booten, Fahrrädern und allen Arten von Gefäßen zur Wasseraufbewahrung. „OrtaWater ist aufgrund der Tatsache entstanden, dass unser Planet Durst hat“, heißt es dazu im Ausstellungskatalog. „Wasser ist der Ursprung, der Quell des Lebens. [...] Es ist alles: Überleben und Wohlbefinden. Und es ist überall, um uns und in uns. Dennoch leiden Milliarden von Menschen an den tragischen Folgen des fehlenden Zugangs zu sauberem Wasser.“
(„OrtaWater came to be because of the fact that the planet is thirsty. Water is the origin, the source of life. [...] It is everything: survival and well-being. And it is everywhere, around us and inside us. And yet a billion people suffer the tragic consequences of not having access to clean water.“)

Foto: Studio Orta

Das „Antarctic Village“ von Studio Orta entstand im Februar und März 2007, den letzten Sommermonaten der Antarktis. Das temporäre (unbewohnte) Lager aus 50 Igluzelten soll an die Situation der Flüchtlinge in der Welt erinnern, die auf ihrer Suche nach Freiheit und Schutz vor Krieg und Verbrechen oftmals in ebenso unwirtlichen Gegenden Unterschlupf finden müssen. Auf die handgenähten Zelte waren Fragmente der Flaggen der Welt, aber auch von Kleidungsstücken aus aller Herren Länder.

Im Sommer 2009 sind die Arbeiten von Studio Orta unter anderem während der Vienna Art Week in deer Motive Galler in Wien (5.-11.5.), in der New Art Gallery in Walsall (bis 19.7.), am Institut Supérieur pour l´Etude du Langage Plastique in Brüssel (bis 25.7.) und im Madison Museum of Contemporary Art (bis 22. August) zu sehen.

Foto: Studio Orta

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