26.06.2006

Leichter Aufschwung erkennbar

Die Stimmung der Architektinnen und Architekten in Nordrhein-Westfalen hellt sich spürbar auf. Der Anteil der Büros mit steigenden Umsätzen und wachsenden Auftragsbeständen nimmt zu. Gleichzeitig fällt auch der Blick in die Zukunft positiver aus. Die Befragung der freischaffenden Mitglieder der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen wurde im Frühjahr 2006 zum 10. Mal durchgeführt.

Insgesamt beteiligten sich 328 Kammermitglieder an dem aktuellen "Stimmungsbarometer" der Architektenkammer NRW.

Ein erfreuliches „Rekordergebnis“ gleich zum Einstieg: Steigende Umsätze konnten in den vergangenen sechs Monaten 28 % der befragten Büros verzeichnen. Im November 2005 waren es noch 24 %. Bei den Architekten liegt der Anteil der Büros mit wachsenden Umsätzen mit 25 % höher als je zuvor im Rahmen dieser Befragung (November 2005: 22 %). Je 32 % der Innen- sowie der Landschaftsarchitekten können sich über Umsatzsteigerungen freuen. Im Herbst des Vorjahres lag der Vergleichsanteil bei 23 % (Innenarchitekten) bzw. 25 % (Landschaftsarchitekten). Einzig bei den Stadtplanern ging der Anteil der Büros mit Umsatzzuwächsen im Vergleich zum November letzten Jahres zurück: Er sank um sieben Prozentpunkte von 34 % auf 27 %.Der Anteil der Büros, die Umsatzeinbußen zu verzeichnen hatten, ist entsprechend zwischen November 2005 und Mai 2006 weiter geschrumpft: Er sank von 36 % auf 27 %. Diese Entwicklung ist für alle Berufsgruppen zu beobachten. Besonders stark fällt der Rückgang bei den Innenarchitekten aus (2005: 35 %, 2006: 21 %).

Stabilisierung der Auftragslage
Eine Verbesserung der Auftragslage melden mit 36 % der Befragten mehr als je zuvor bei dieser Befragung (November 2005: 30 %). Einem schrumpfenden Auftragsbestand sehen sich 28 % der Büros gegenüber. Das sind sieben Prozentpunkte weniger als im Herbst des Vorjahres. Damit fällt dieser Anteil geringer aus als bei allen Erhebungen seit Beginn der Befragung im November 2001.

Architekten: Thema "PPP"
Die überwiegende Mehrheit der befragten Architekten (97 %) hat bislang noch nicht an einer Public-Private-Partnership-Maßnahme mitgewirkt. Die 7 %, die in der Vergangenheit bereits an einer solchen Maßnahme beteiligt waren, haben gemischte Erfahrungen gemacht. Kritisiert werden in diesem Zusammenhang vor allem qualitative Mängel in der Bauausführung.

Innenarchitekten: Kooperationen und barrierefreies Bauen im Bestand
Gut ein Drittel der befragten Innenarchitekten (38 %) hat schon einmal Aufträge im Rahmen einer Bürokooperation, Arbeitsgemeinschaft bzw. eines Netzwerkes bearbeitet. Zur Anwendung kamen solche Modelle der Zusammenarbeit vor allem in den Bereichen Architektur, Projektmanagement, Statik, Entwurf und Planung sowie bei Nischenprojekten. Beurteilt werden die im Rahmen solcher Kooperationen gesammelten Erfahrungen überwiegend positiv. Gelobt werden vor allem Synergieeffekte sowie die Möglichkeit, sich auf die eigenen Kernkompetenzen konzentrieren zu können.Im "barrierefreien Bauen im Bestand" sehen 77 % der Innenarchitekten ein zukünftiges Tätigkeitsfeld.

Landschaftsarchitekten: Anteil von Leistungen außerhalb der HOAI
42 % der Landschaftsarchitekten erbringen keinerlei Leistungen außerhalb der HOAI. Bei gut einem Viertel (26 %) fällt der umsatzbezogene Anteil von Leistungen außerhalb der HOAI nur gering aus (zwischen 1 % und 10 %). Ebenfalls ein Viertel (26 %) der Landschaftsarchitekten geben an, Leistungen außerhalb der HOAI machten einen nicht unerheblichen Teil ihres Gesamtumsatzes aus (zwischen 11 % und 50 %). Nur etwa jeder zehnte Landschaftsarchitekt (9 %) erwirtschaftet mehr als die Hälfte seines Umsatzes mit Leistungen, die nicht Bestandteil der HOAI sind.

Stadtplaner: Zukunftsfähige Sektoren
Knapp zwei Drittel der befragten Stadtplaner (63 %) sind der Ansicht, die städtebauliche Rahmenplanung stelle ein zukunftsfähiges Tätigkeitsfeld im Sinne eines angemessenen Verhältnisses zwischen Leistung und Honorar dar. Jeweils die Hälfte spricht sich für HOAI-geregelte Leistungen bzw. Gutachten zu gestalterischen Aufgaben aus. Die Bereiche "Stadtentwicklungsplanung" und "Prozessgestaltung / Moderation / Mediation" halten je 43 % der befragten Stadtplaner für zukünftig Erfolg versprechende Arbeitsfelder.

Quelle: Architektenkammer NRW

Foto: Paul Ott

Foto: Paul Ott

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