Konzeptionell liegt dem Projekt dabei eine stoffliche Schichtung zugrunde: Die tragende Struktur ist komplett aus Stahl gefertigt, der größtenteils aus einem zurückgebauten Kohlekraftwerk in Nordrhein-Westfalen stammt. Neben einer genauen Sichtprüfung zur Feststellung möglicher Beschädigungen der Elemente wurde der Stahl am Fachgebiet für Nachhaltiges Bauen in Kooperation mit der Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine am KIT auf seine Zugfestigkeit, Elastizität, Widerstandsfähigkeit und chemische Zusammensetzung untersucht. Die Fassade besteht aus wiederverwertetem Glas, das zu zwei verschiedenen Baustoffen weiterverarbeitet wurde: Zum einen zu Glaskeramik aus geschmolzenem transparentem, weißem oder grünem Flaschenglas; zum anderen zu Schaumglas, einem leichten, aber stabilen Dämmmaterial. Der Boden im Garten und unter dem Pavillon kombiniert verschiedene mineralische Materialien: Beton- und Ziegelbruch in verschiedenen Körnungen, Porzellanbruch, direkt wiederverwendete Klinkersteine und Backsteine aus mineralischem Bauschutt. Möbel und Einbauten sind aus diversen Kunststoffmaterialien hergestellt. Für den Tresen verwendeten die Planer recycelte Textilfasern aus weißer Baumwolle und Jeansstoffen, Die Arbeitsplatte besteht aus wiederverwerteten Küchen-Schneidebrettern. Die Hocker und Stühle wurden dreidimensional aus Kunststoff-Hausabfällen gedruckt.
Ziel des Mehr.WERT.Pavillons ist es zu beweisen, dass es bereits heute möglich ist, nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft zu entwerfen, zu detaillieren und zu konstruieren.