// Check if the article Layout ?>
Raffiniert umfunktioniert: Nachhaltiges Bauen in Portugal
Mit sehr viel Raffinesse und Sorgfältigkeit gestaltete das Büro Paratelier das Wohnhaus „Zé Home“, in dem stark landschaftlich und historisch geprägten Städtchen Palmela. Der farbliche Aspekt der Fassade sowie die Verwendung von Holz im Inneren, sorgen für eine puristische und dennoch wohnliche Atmosphäre.
Architekten: Paratelier (Leonardo Paiella, Monica Ravazzolo), Lissabon
Standort: Largo da Boa Vista, 2950–Palmela, Portugal
Standort: Largo da Boa Vista, 2950–Palmela, Portugal
Rau und erhaben thront die Burg über den Dächern der kleinen idyllischen Stadt Palmela. Schmale Wege schlängeln sich durch die mittelalterliche Kleinstadt südöstlich von Lissabon. Mit der ausgeprägten historischen Identität und der faszinierenden Landschaft ist das in Lissabon ansässige Büro Paratelier bestens vertraut. Mit dem Wohnhaus am Platz Largo da Boa Vista gestalteten sie ein charmantes Miteinander von Alt und Neu.
Präzise, beinahe unscheinbar, fügt sich das monolithische Wohnhaus in die vorhandene Platzstruktur ein. Das bodenständige Volumen aus Beton entwickelt sich aus der bestehenden Bebauung und korrespondiert in seiner simplen Geometrie und Massivität mit der Gestalt der Burg.
Präzise, beinahe unscheinbar, fügt sich das monolithische Wohnhaus in die vorhandene Platzstruktur ein. Das bodenständige Volumen aus Beton entwickelt sich aus der bestehenden Bebauung und korrespondiert in seiner simplen Geometrie und Massivität mit der Gestalt der Burg.
Die Architekten mischten dem Beton ockerfarbene Pigmente bei, um die bezeichnende Ziegeldachverkleidung des urbanen Erscheinungsbildes
nachzuahmen. Die Maserung der für die Schalung verwendeten Holztafeln hat sich in den erhärteten Frischbeton eingeprägt und verleiht der durchgehenden Außenhaut somit ein natürliches Relief in Kiefernholzoptik. Eben dieses Schalungsholz wurde gereinigt, abgehobelt und zu 93 Prozent für den Innenausbau des 186 m² großen Hauses wiederverwertet. Die zusammengesetzten Tafeln verkleiden die Böden und Einbaumöbel sowie einen Großteil der Wände und verleihen dem Haus sowohl innen als auch außen eine zurückhaltende minimalistische Ästhetik.
nachzuahmen. Die Maserung der für die Schalung verwendeten Holztafeln hat sich in den erhärteten Frischbeton eingeprägt und verleiht der durchgehenden Außenhaut somit ein natürliches Relief in Kiefernholzoptik. Eben dieses Schalungsholz wurde gereinigt, abgehobelt und zu 93 Prozent für den Innenausbau des 186 m² großen Hauses wiederverwertet. Die zusammengesetzten Tafeln verkleiden die Böden und Einbaumöbel sowie einen Großteil der Wände und verleihen dem Haus sowohl innen als auch außen eine zurückhaltende minimalistische Ästhetik.
Die verschiedenen Räumlichkeiten sind in drei Geschossen organisiert. Als Verteiler dient eine skulpturale Holztreppe, welche die nachhaltige Idee des Entwurfes sowie deren Umsetzung in einem Element veranschaulicht. Die freischwingenden Stufen falten sich an einem Ende in unterschiedlich breite Brüstungsstreifen nach oben und unten. Somit steht der rauen Betonwand jenes Holz gegenüber, welches ihr einst als Schalung diente.
Betritt man das unter dem Straßenniveau befindliche Erdgeschoss des Wohnhauses, gelangt man zunächst in einen zwei geschossigen Vorraum, ausgefüllt von natürlichem Tageslicht. Dieses stammt von dem seitlich angelegten Patio, welcher auch in dem ebenerdigen Studioraum für optimale Belichtung und klimatische Bedingungen sorgt.
Betritt man das unter dem Straßenniveau befindliche Erdgeschoss des Wohnhauses, gelangt man zunächst in einen zwei geschossigen Vorraum, ausgefüllt von natürlichem Tageslicht. Dieses stammt von dem seitlich angelegten Patio, welcher auch in dem ebenerdigen Studioraum für optimale Belichtung und klimatische Bedingungen sorgt.
Die erste massive Treppe führt zu den privateren Bereichen, wie Schlaf- und Badezimmer, welche an einem Tageslicht durchströmten, länglichen Korridor angeordnet sind. Die Helligkeit kommt zum einen von dem zweiten kleinen Patio unterhalb der Terrasse und zum anderen von dem gegenüberliegenden Fenster mit Blick auf den Largo da Boa Vista. Eine Kamin ähnliche Dachöffnung bringt zusätzliches Licht für das zweite Geschoss sowie den Erschließungskern herein.
Die oberste Ebene fungiert als sozialer Treffpunkt. Auch hier findet man als Einbauküche umfunktionierte Schalungstafeln wieder. Gezielt gesetzte Fensteröffnungen umrahmen bildhafte Landschaftseindrücke. Der Essbereich öffnet sich zu einer großzügigen Terrasse und richtet den Blick auf die von Grün umspielte Festung. Einzig das rohe Geländer aus rostigem Bewehrungsstahl bricht die poetische Idylle und manifestiert die Bedeutung des Herstellungsprozesses für das Wohnhaus.
Durch die intensive Auseinandersetzung mit der gegenwärtigen Architektur und Landschaft sowie deren Geschichte haben Paratelier mit dem „Zé Home“ eine sorgfältige Neuinterpretation modernen Wohnens in Portugal geschaffen.
Die verwendeten Materialien wie auch ihre Oberflächen offenbaren den konstruktiven Vorgang des Bauprozesses. Zudem demonstriert die clevere Umfunktionierung der Schalungselemente eine vorbildliche Bauausführung und Nutzungsweise für nachhaltiges Bauen.
Weitere Informationen:
Fläche: 186 m²
Baukosten: 80.000 €
Bauzeit: 6 Monate
Fertigstellung: 2014
Mitarbeiter: Ilaria La Corte, Hugo Amaro, Mariana Gama, Inês Anselmo
Die verwendeten Materialien wie auch ihre Oberflächen offenbaren den konstruktiven Vorgang des Bauprozesses. Zudem demonstriert die clevere Umfunktionierung der Schalungselemente eine vorbildliche Bauausführung und Nutzungsweise für nachhaltiges Bauen.
Weitere Informationen:
Fläche: 186 m²
Baukosten: 80.000 €
Bauzeit: 6 Monate
Fertigstellung: 2014
Mitarbeiter: Ilaria La Corte, Hugo Amaro, Mariana Gama, Inês Anselmo