Rückbesinnung und Zukunftsgeist: Stoffe von Camira

Digitale Features im Ideenzug; Foto: Camira

Manchester und die Textilindustrie sind so untrennbar verbunden wie Computer mit dem Silicon Valley. Besucht man Camira in Huddersfield, in der Region West Yorkshire, muss man erst einmal durch endlose Weiten grüner Landschaft fahren. In einer Region, die von der industriellen Revolution stark geprägt wurde, liegt der Hauptsitz des Textilunternehmens. Camira entwirft, entwickelt und produziert dort Stoffe für den Objektbereich. Dort findet sich nicht nur das Hauptquartier, sondern auch eine Spinnerei, Weberei und Färberei. Die Produkte finden sich u.a. in Schulen, Büros, Krankenhäusern, Konzertsälen, Zügen und Bussen. Für die Stoffe wird neben englischer auch neuseeländische Wolle verarbeitet. In Bereichen mit starker Nutzung wie z.B. der Londoner U-Bahn kommt die englische Wolle zum Einsatz, da sie viel robuster ist als die neuseeländische. Die neuseeländische Wolle wird dagegen vor allem für den Office-Bereich verwendet.

Seit mehr als 20 Jahren setzt sich das Unternehmen dafür ein, nachhaltig in der Produktion und beim Produkt zu werden. Deshalb experimentieren die Techniker vor Ort mit Stoffen aus historischen Materialien wie Brennnesseln, Flachs, Leinen, Jute und sogar Hanf, denn Camira hat von der britischen Regierung die Erlaubnis Hanf als landwirtschaftliche Nutzpflanze auf Bauernhöfen in Leicestershire anzubauen. Die Fasern aus dem Stängel werden dann mit Schurwolle zu einem 60/40-Woll-Hanf-Garn gesponnen. Bei der anschließenden Färbung nimmt nur die Wolle die Farbe an, sodass ein natürlicher Look entsteht. Hemp, wie der Stoff heißt, wird vor allem in natürlichen Nuancen eingefärbt, angelehnt an die Farbpalette der Felder vor Ort.

Neben den natürlichen Materialien wird auch mit recycelbarem Kunststoff experimentiert. Gebrauchte Plastikflaschen werden geschreddert und zu kleinen Kügelchen geformt, so dass daraus ein Faden für "shrink knitting" gewonnen werden kann. Der anschließend entstandene Stoff kann z.B. um einen Stuhl gelegt werden. Durch zugefügte Hitze passt sich dieser dann perfekt den Konturen an – er schrumpft sozusagen direkt an das Möbel heran. Auch Produktionsabfälle aus der eigenen Fertigung werden weiterverarbeitet. Überschüssige Polyester-Webkanten werden zurück zum Garnhersteller geschickt, um daraus wieder neues Garn zu machen. Insgesamt hat Camira seit 2009 seinen Deponieabfall von 340 t auf weniger als 1 t reduzieren können. Durch Recycling, Upcycling und Weiterverwendung hat Camira in seinem Unternehmen ein Kreislaufwirtschaftsmodell statt einer Wegwerfwirtschaft begründet.

Bei den Trends sitzt das Unternehmen ebenfalls am Puls der Zeit. Im jährlichen Trendreport werden die aktuellen Key-Trends vorgestellt, an denen sich sämtliche Kollektionen orientieren. Für 2017/2018 ist das Hauptthema Evolution: ein Innehalten im »Jetzt« und Betrachten dessen, wie wir zu einer so einzigartigen Spezies wurden. Für jeden Key-Trend gibt es eine durchdachte Farbpalette, deren Zusammenstellung die jeweilige Stimmung erzeugen soll.

Camira steht also für den Stoff, aus dem die Zukunft gemacht ist. Aktuelles Beispiel ist das innovative Zugkonzept "Ideenzug" der Deutschen Bahn, das im Rahmen einer bundesweiten Roadshow Lösungen für den Nahverkehr der Zukunft aufzeigen soll – von digitalen Anwendungen bis zu neuen Formen der Innenraumgestaltung. Camiras Stoffe kommen im gesamten Ideenzug zum Einsatz, darunter verschiedene flachgewebte Stoffe aus Wolle und alle Polschlingen-Moketts aus dem Portfolio für den Transportbereich. Auch das Hochleistungsgewebe Track, die Wollstoffe Synergy, Blazer und Blazer QuilT sowie Rivet aus 100 Prozent recyceltem Polyester sind dort zu finden, zudem das bekannte Bastfasergewebe Hemp und Main Line Flachs, sowie Vinyl- und Lederqualitäten. Man darf gespannt seine, welche der Ideen in die Entwicklung der nächsten Generation an Zügen einfließen werden. www.camirafabrics.com/de

Historische Quellen zeugen von Tradition; Foto: Dorothea Gehringer

Farb- und Qualitätsmuster im Designstudio; Foto: Dorothea Gehringer

Natürliche Rohstoffe wie z. B. Flachs; Foto: Dorothea Gehringer

Recycelte Plastikflaschen werden zur Basis der Stoffe; Foto: Dorothea Gehringer

Entwicklung der Key-Trends; Foto: Dorothea Gehringer

Digitale Features im Ideenzug; Foto: Camira

Zug mit Loungecharakter; Foto: Camira

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