15.11.2012 Florian Maier

Schelling Architekturpreis 2012 für Al Borde aus Quito

6a architects aus London, Tom Emerson und Stephanie Macdonald
6a architects (Stephanie Macdonald, Tom Emerson), gegründet 2001, verdeutlichen mit ihren Projekten einen anspruchsvollen Umgang mit Raum, Licht und Material, aber auch mit den Orten ihrer Geschichte. Die Arbeiten überraschen durch souveräne Leichtigkeit und Originalität, ohne ihre Ernsthaftigkeit zu verleugnen.

Stephanie Macdonald, Tom
Emerson, Foto: 6a Architects /
Schelling Architekturstiftung

Die Gewinner wurden erst am Abend der Preisverleihung gekürt, nachdem sich die Nominierten in einem Vortrag präsentiert hatten. Das Büro aus Ecuador realisiert seine Projekte unter widrigen Umständen.

Im Sommer 2012 stand bereits fest, dass der mit 10.000 Euro dotierte Preis für Architekturtheorie an Kenneth Frampton geht. Er gehörte damit zum Kuratorium, das am 14. November 2012 in Rahmen der Feierlichkeiten im Tulla-Saal des KIT (Karlsruhe Institute of Technology) die Gewinner des Architekturpreises auswählte.
Al Borde aus Quito, Pascual Gangotena und David Barragan
Al Borde (Malu Borja, David Barragán, Esteban Benavides, Pascual Gangotena) wurde 2007 gegründet. Das Team aus Ecuador u?berzeugt durch poetische Deutung der konstruktiven Grundlagen des Bauens. Sie analysieren Bedürfnisse, konzipieren die Finanzierung sowie die Umsetzung der Projekte. Qualitätvolle Architektur kann in Ecuador nur mit großem Engagement der Architekten entstehen.

Malu Borja, David Barragan, Esteban Benavides, Pascual Gangotena, Foto: Al Borde / Schelling Architekturstiftung

Für den mit 20.000 Euro dotierten Architekturpreis der Schelling Architekturstiftung waren außerdem nominiert:
AFF Architekten aus Berlin, Martin und Sven Fröhlich
AFF Architekten 1999 gründeten Martin und Sven Fröhlich das Büro AFF Architekten. Sie realisieren Bauten unterschiedlichen Maßstabs, denen ein erzählender Charakter gemein ist. Formfindung verknüpfen AFF eng mit der Echtheit des Materials. In der Tradition des Werkstattgedankens steht die Idee im Vordergrund, in Teamarbeit charaktervolle Baukunst hervor zu bringen.

Martin und Sven Fröhlich, Foto:
D. Meckel für AFF Architekten /
Schelling Architekturstiftung

AFF Architekten, Projekt Schloss Freudenstein, Freiberg, Foto: Sven Fröhlich / AFF Architekten

Von den bislang zehn Preisträgern des Schelling Architekturpreises erhielten in der Folgezeit vier den Pritzker Preis, zuletzt Wang Shu und Lu Wenyu.

Von links oben: Martin Fröhlich (AFF), Christiane Fath (Kuratorium), Louisa Hutton (Kuratorium), Werner Durth (Stiftung), Jutta Dambach-Stierle (Stiftung), Claudius Lang (Stiftung) , Ursula Baus (Stiftung), Louisa Hutton (Kuratorium), Ludger Hünnekens (Stiftung), Peter Cachola Schmal (Kuratorium), Ludwig Wappner (Kuratorium), Stephanie Macdonald (6a architects), Kenneth Frampton, Dietmar Steiner (Kuratorium), David Barragàn, Pascual Gangotena (Al Borde), Tom Emerson (6a architects). Foto: Wilfried Dechau

Hörsaal des Karlsruhe Institute of Technology. Unten: Kenneth Frampton bei der Dankesrede. Foto: Wilfried Dechau

Preis für Architekturtheorie: Kenneth Frampton
Die Jury zeichnet den britisch-amerikanischen Architekten und Architekturhistoriker aus fu?r seine grundlegenden Studien zur Tektonik und zur architektonischen Großform als prägende Teile der Stadtlandschaft. Sein theoretischer Bogen umspannt eine Weite, die von kaum einem anderen Vordenker der Architektur zuvor erreicht wurde. Daru?ber hinaus wird er fu?r seine präzisen Studien geehrt, mit denen er sowohl das aktuelle Baugeschehen als auch die Geschichte der modernen Architektur seit dem fru?hen 19. Jahrhundert analysiert.
Kenneth Frampton wurde 1930 in Woking Surrey geboren. Er ist Architekt, Architekturhistoriker und -kritiker. Er studierte an der Guildford School of Art und an der Architectural Association in London (1950-1956). Von 1960-1963 arbeitete er als Redakteur der Zeitschrift Architectural Design in London. Von 1964-1972 lehrte Frampton an der Princeton University, an der Columbia University von 1972-1974 und am Royal College of Arts in London von 1974-1977. Er war Gastprofessor an mehreren international renommierten Universitäten wie der ETH Zürich, dem Berlage Institut in Amsterdam, an der EPF Lausanne und an der Accademia di Architettura in Mendrisio. Er ist emeritierter Professor für Architekturgeschichte und -theorie der Columbia University New York, Mitglied des Institute for Architectural and Urban Studies in New York und war Mitherausgeber der Zeitschrift Oppositions.

Frampton erhielt u. a. folgende Auszeichnungen
  • AIA Honors Award (1985)
  • Medaille d’Or Academie d’Architecture Paris (1987)
  • ACSA Topaz Medal (1991)
  • President’s Medal of the Architectural League of New York (2005)
  • Academy Award der American Academy of Arts and Letters (2008).

Er war Juror bei Architekturwettbewerben (Auszug)…
  • Berlin Tegel Hafen (1982)
  • Glass & Ceramics Museum Waterloo (1987)
  • Austrian Cultural Forum, New York (1992)
  • Bocconi University Milan (2000)
  • Museum for the History of Polish Jews, Warschau (2005)
  • Plaza de Memoria, Lima (2010)
  • Les Arts Gstaad Cultural Centre (2010)

… sowie Jurymitglied bei weiteren Architekturpreisen
  • Alvar Aalto Medal
  • European Economic Community Award
  • Carlsberg Award
  • Aga Khan Award
  • RIBA Gold Medal Conference

Foto: Kenneth Frampton /
Schelling Architekturstiftung

Die Preisverleihung fand am 14. November 2012 im Tulla-Saal des KIT, Karlsruhe Institute of Technology, statt.

Al Borde, Projekt »Entre Muros House«

Al Borde, Projekt »Nueva Esperanze School«

Al Borde, Projekt »Nueva Esperanze School«

Al Borde, Projekt »David«

AFF Architekten, Projekt Bundeskunsthalle, Bonn, Foto: AFF Architekten

AFF Architekten, Projekt »Neues Bauen am Horn«, Weimar, Foto: Sven Fröhlich / AFF Architekten

AFF Architekten, Projekt Ludwig-Hoffmann-Schule, Berlin, Foto: Hans-Christian Schink / AFF Architekten

AFF Architekten, Projekt »Zentrum Taufe«, Eisleben, Foto: Hans-Christian Schink / AFF Architekten

6a architects, Victoria & Albert, London, Foto: 6a architects

6a architects, Victoria & Albert, London, Foto: 6a architects

6a architects, Projekt »Romney«, Foto: 6a architects

6a architects, Projekt »Raven Row«, Foto: 6a architects

6a architects, Projekt »Raven Row«, Foto: David Grandorge

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