18.01.2010

Städte nach dem Ölzeitalter

Masdar City, Curitiba – wer kennt sie nicht, die Leuchtturmprojekte nachhaltiger Städteplanung? Eine Ausstellung der ifa-Galerie Stuttgart zeigt vom 29.1. bis 30.3. bekannte und weniger bekannte Projekte für die „Zeit nach Peak Oil“. Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem außereuropäischen Raum.
Seit einigen Jahren lebt die Mehrzahl der Menschheit in Städten. Städte nehmen nur rund 1-2 % der weltweiten Landoberfläche ein, verbrauchen jedoch rund 75% aller Ressourcen. Fast folgerichtig konzentrieren sich in den Städten heute die Bemühungen, Energieverbräuche und CO2-Emissionen zu reduzieren. Welche Vorstellungen Architekten und Stadtplaner in diesen Prozess einbringen, dokumentiert die Ausstellung „Post-Oil City“ anhand innovativer Projekte in Asien, Afrika und Amerika.

Abbildung: Masdar

Die Geschichte der Zukunft der Stadt, so die Ausstellungskuratoren Nikolaus Kuhnert und Anh-Lin Ngo von der Zeitschrift ARCH+, begann bereits in den 1960er-Jahren: Damals entwickelte Stadt-Utopien mit Lösungsansätzen für städtische Probleme wie Verkehr oder Müll werden heute aufgegriffen, weiterentwickelt und in die Realität überführt. Klimawandel, die Endlichkeit fossiler Energien sowie die Finanz- und Systemkrise lassen die neuen Stadtplanungen zu einem Versuchslabor nicht nur für ökologische, sondern auch für gesellschaftliche Veränderungen werden.

Abbildung: Xeritown

Für „Post-Oil-City – Die Stadt nach dem Öl“ wurden Projekte nach den Kriterien wie Nachhaltigkeit (Energie und Bauen) und Mobilität (Energie und Verkehr) ausgewählt. Neben Masdar City (Abu Dhabi) und Xeritown (Dubai) stellt die Ausstellung unter anderem das NEST-Städtebauprojekt in Äthiopien vor. Eingriffe in bestehende Strukturen werden am Beispiel des (bereits viel publizierten) innerstädtischen Verkehrssystems von Curitiba dargestellt. „Better Place“ hingegen, ein Netzwerk-Projekt für Elektro-Autos mit Wechsel-Batterien, wird derzeit in Israel eingerichtet.

Abbildung: Masdar

Raoul Bunschoten und CHORA, federführend im Bereich der Urbanismusforschung, hat nicht nur für den Flughafen Tempelhof in Berlin in die Zukunft gedacht, sondern auch ein grenzübergreifendes Projekt für Städte an der Taiwan Strait, in China und Taiwan, entwickelt: Das interaktive Xiamen Stadt-Modell ermöglicht es, die Wirkung bestimmter Aktivitäten im Bereich Städtebau und Energieversorgung direkt nachzuverfolgen. „Wir sehen, was wo das Problem liegt und was die Lösung sein könnte, um mit Vernunft und Innovation, mit der Bereitschaft zum Umdenken und entsprechend Handeln ökologische Städte für eine zukünftige Welt zu gestalten“, heißt es in der offiziellen Vorankündigung der Ausstellung.
„Post-Oil-City – Die Stadt nach dem Öl“ zeigt Lösungsansätze für urbane Probleme, wie sie die die ifa-Galerie Stuttgart bereits im Sommer 2009 mit der Ausstellung „Die Welt wird Stadt" aufgezeigt hat. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreiches Katalogheft in der Zeitschriftenreihe ARCH+.
„Post-Oil City – Die Stadt nach dem Öl“ ist vom 29.1. bis 20.3. 2010 in der ifa-Galerie Stuttgart (Charlottenplatz 17, 70173 Stuttgart) zu sehen. Die Eröffnung findet am 28.1.2010 um 19 Uhr statt. Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag 12 – 18 Uhr; Donnerstag 12 – 20 Uhr; Samstag, Sonntag 12 – 18 Uhr.

Foto: Curitiba


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