26.03.2009 Jürgen Moises

Was macht eigentlich Steven Holl?

Frankreich, Skandinavien, Beirut und China heißen die derzeitigen Baustellen des international renommierten Büros Steven Holl Architects (SHA). Jüngstes Projekt des Architekturbüros mit Sitz in New York und Beijing ist der im Januar 2009 entschiedene Bau eines neuen Hotels, Spas und Wein-Zentrums für Loisium SAS im französischen Alsace. Entstehen soll der neue Hotel- und Wellnesskomplex am Rand eines Waldes, mit Panoramablick über Weinberge hinweg bis hin nach Deutschland und die Schweiz. Als Blickfang ist dabei ein Event-Center-Pavillon aus rotem Stahl mit integriertem Weinkeller geplant, während der restliche Gebäudekomplex mit einer dunklen Holzverkleidung ummantelt wird, die sich in die natürliche Umgebung nahtlos einfügt.
Während das Projekt in Alsace noch in der Anfangsphase steckt, stehen andere Bauprojekte kurz vor ihrer Vollendung. So soll etwa das Knut Hamsun Center in norwegischen Hamaroey, für dessen Entwurf Steven Holl 1996 den Progressive Architecture Award gewonnen hat, am 4. August 2009 eröffnet werden – dem 150. Geburtstag des Schriftstellers. Das Gebäude, das als „Battleground of Invisible Forces“ konzipiert ist, enthält zahlreiche Ausstellungsräume, eine Bibliothek und ein Lesezimmer, eine Café und ein Auditorium.

Knut Hamsun Center (Foto: Steven Holl Architects)

Auch das 2005 begonnene Herning Center For The Arts im dänischen Herning soll in diesem Jahr fertig gestellt werden. Stichtag für die Vollendung des Gebäudes, das drei verschiedene Kultureinrichtungen unter einem Dach vereint („Herning Art Museum“, „Midwest Ensemble“ und „Socle du Monde“), ist der 9. September. Das Raumprogramm des einstöckig angelegten Kulturzentrums, das sowohl den visuellen Künsten als auch der Musik gewidmet ist, umfasst mehrere Galerien, ein mit 150 Sitzen ausgestattetes Auditorium, musikalische Probenräume, ein Restaurant, eine Medien-Bibliothek und mehrere Verwaltungsbüros.

Modell des Herning Center For The Arts im Dänischen Herning (Foto: Steven Holl Architects)

Ebenfalls für dieses Jahr ist die Fertigstellung eines im Jahr 2002 begonnenen Yachthafens und Kais in Beirut angesetzt, zu dessen Bauprogramm unter anderem auch mehrere Apartments und Restaurants zählen. Anknüpfungspunkt ist dabei eine bereits existierende Küstenstraße, die architektonisch in eine Serie sich überlappender Plattformen überführt wird, um auf diese Weise eine Art „urbanen Strand“ entstehen zu lassen.

Modell des Yachthafens und Kais in Beirut Foto: Steven Holl Architects

Neben Europa und dem Libanon ist vor allem China das derzeitige Hauptbetätigungsfeld des unter anderem mit dem AIA 2008 Insitute Honor Award for Architecture und dem ersten BBVA Foundation Frontiers of Knowledge Award ausgezeichneten Architektenteams. Noch in diesem Jahr fertig gestellt werden sollen dort das 2002 begonnene Nanjing Museum of Art & Architecture, das Vanke Center in Shenzhen und der „Linked Hybrid“-Komplex in Peking, der 750 Apartments, öffentliche Grünflächen, Einkaufszonen, ein Hotel, eine Kinemathek, einen Kindergarten, eine Montessori Schule und eine Tiefgarage umfasst. Der so genannte „Sliced Porosity Block“ in Chengdu mit fünf Bürotürmen, Apartments, Hotel, Cafés und Restaurants soll dagegen erst 2010 vollendet werden.
Und ein nächstes Projekt in China steht ebenfalls schon in den Startlöchern, wurde Steven Holl doch im Februar beim Wettbewerb für den Masterplan für den „Shenzen 4 Tower in 1“ als Sieger ausgezeichnet. Der Baubeginn für den Büroturm-Komplex, der um das neue Börsenzentrum herum angelegt sein soll, steht noch nicht fest.

Baustelle des Nanjing Museum of Art & Architecture (Foto: Steven Holl Architects)

https://detail-cdn.s3.eu-central-1.amazonaws.com/media/catalog/product/2/3/23594_969_200_135.jpg?width=437&height=582&store=de_de&image-type=image
Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse ein, um einen Link zum Zurücksetzen Ihres Passworts zu erhalten.
Pflichtfelder
oder
Copyright © 2024 DETAIL. Alle Rechte vorbehalten.