02.07.2012 Maier@detail.de

Zwei Sieger beim HASIT Architekturwettbewerb »INNEN WIE AUSSEN«

Am 14. Juni 2012 fand in den Räumen des Vorhoelzer Forums an der TU München die feierliche Preisverleihung des von HASIT ausgelobten Architekturwettbewerbs »Innen wie Außen« statt. Die Preisträger – h4a Gessert + Randecker Architekten BDA und Unterlandstättner Architekten – nahmen im Rahmen der gut besuchten Veranstaltung ihre Urkunden und Pokale in Empfang.

h4a Gessert + Randecker Architekten BDA mit Büros in Stuttgart und München hatten den Preis für das Technologiezentrum MTZ in MÜNCHEN (MTZ) erhalten, das Münchner Büro Unterlandstättner für die Sanierung einer denkmalgeschützten Villa in Gauting. Die beiden Projekte waren unter den Gesichtspunkten »ästhetische Gestaltung« sowie »funktionale Qualität« als Preisträger ausgewählt worden. Auf Grund der hohen Qualität der beiden Arbeiten hatte sich die Jury entschieden, zwei erste Preise zu vergeben. Der Preis war mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Preisträger, Jury und die Referenten des Abends (v.l.): Meike Weber, Monika Lepel, Prof. Markus Schlegel, Albrecht Randecker, Johannes Ernst, Evelyn Ehrenberger, Thomas Unterlandstättner und Stefan Charizanis. Foto: Matthias Kestel, München

Die Jury bestand aus

  • Professor Johann Eisele, Gründer des Büros EISELE STANIEK+ in Darmstadt
  • Johannes Ernst, Leiter des Münchener Büros steidle architekten
  • Monika Lepel, LEPEL & LEPEL, Köln
  • Stefan Charizanis, Geschäftsführer HASIT Trockenmörtel GmbH, Freising
  • Meike Weber, Chefredakteurin DETAIL transfer

Bei der Preisverleihung im Vorhoelzer Forum betonte HASIT Geschäftsführer Stefan Charizanis, dass es für HASIT als produzierendes Unternehmen von höchster Wichtigkeit sei, den Dialog mit Architekten und Planern zu suchen. Der Wettbewerb habe deutlich dazu beigetragen, diesen Dialog zu intensivieren.

Der offizielle Teil des Abends, charmant moderiert von BR Sprecher Florian Schwarz, wurde durch den Vortrag »City Color Coding« von Prof. Markus Schlegel (HAWK Hildesheim) eingeläutet: Prof. Schlegel sprach über die Stadt als architektonisches Zeichensystem und die in der Architektur kontrovers diskutierte Gestaltung mit Farbe. Zur Erläuterung seiner Thesen gab er tiefen Einblick in die Methoden der Trendforschung. Verschiedene Beispiele zeigten dann eine kleine Auswahl an Basistrends, wie die Individualisierung der Gesellschaft, Dualität und Nachhaltigkeit. Seine These »Zukunft braucht Herkunft« machte deutlich, dass Farben und Formen sich zeitgeschichtlich wiederholen, und Design – um von den meisten Menschen als gut befunden zu werden – die Sehgewohnheiten der Benutzer nicht überstrapazieren darf. »Trends fallen nicht vom Himmel«, so Prof. Markus Schlegel.

Die Gäste verfolgen gespannt die Preisverleihung. Foto: Matthias Kestel, München

Im Anschluss an den ersten von zwei Vorträgen begann die eigentliche Preisverleihung: Die Juryvorsitzende, Monika Lepel, betonte die hohe Wertschätzung der Jury gegenüber allen eingereichten Arbeiten sowie die äußerst angenehme Atmosphäre der Jurysitzung, die nicht selbstverständlich wäre. An die Preisträger gewandt, verteilte sie ein »dickes Lob« an die Architekten für diese ausgezeichneten Projekte. Ihr sei auch bewusst, dass sich leider »im Architektenhonorar nicht immer die Qualität der Arbeit« widerspiegle. Ihre äußerst sympathische, kurze Einführung wurde mit großem Applaus aus dem Publikum bedacht.

Als erster der beiden Preisträger nahm Albrecht Randecker von h4a Gessert + Randecker Architekten, zusammen mit dem Projektleiter Christoph Dietz, Pokal und Urkunde stellvertretend für das Büro entgegen. Das MTZ (Fertigstellung 2008) war für seine selbstbewusste und gleichzeitig zurückhaltende Architektur sowie die fließenden Übergänge zwischen innen und außen ausgezeichnet worden. Die Jury hatte den Neubau als gleichermaßen sensibel und kommunikativ bezeichnet: Die innen liegenden Gemeinschafts- und Erschließungsräume – großzügige, überdachte Atrien – hatten die Jury durch ihre vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten sowie ihre Multifunktionalität überzeugt.

Albrecht Randecker (rechts) und Christoph Dietz von h4a Gessert + Randecker Architekten BDA nehmen Pokal und Urkunde für das Projekt Technologiezentrum MTZ in München entgegen. Foto: Matthias Kestel, München

Mit der Prämierung der Sanierung und Erweiterung einer denkmalgeschützten Villa in Gauting zeichnete die Jury zudem noch ein weiteres – ganz anders geartetes Projekt – mit einem ersten Preis aus. Das 1890 erbaute Wohnhaus war von Unterlandstättner Architekten behutsam wiederhergestellt und mit einem Neubau ergänzt worden. Auch bei diesem Projekt, so befand die Jury, würden Innen- und Außenräume gekonnt miteinander verbunden. Die Öffnung des Hauses zum Garten hin erfolgt insbesondere durch den 120 m² großen, 2010 fertig gestellten Anbau aus Spritzbeton, der einerseits ein architektonisch eigenständiges Element darstellt, sich andererseits aber elegant an den charakteristischen Bestandsbau anfügt. Auch in den Details sei dieser Entwurf sensibel und konsequent – ein gelungenes Beispiel für ganzheitliche Architektur.

Unterlandstättner Architekten freuen sich über die Auszeichnung des Projekts »Fels am Hang«. Die Juryvorsitzende Monika Lepel übergibt den Pokal an Thomas Unterlandstättner (rechts). Foto: Matthias Kestel, München

Im zweiten Vortrag sprach Johannes Ernst aus der Sicht der planenden Architekten. Sein »farbenfroher« Vortrag mit vielen Bezügen zur Kunst und zu gebauten Beispielen – unter anderem auch den prämierten Projekten – machte deutlich, dass Farbe in vielen Fällen prägender sein kann als die Form, aber auch deren völlige Zurücknahme als starkes Gestaltungsmittel wirkt. Ernst schloss mit Textauszügen aus dem Quentin Tarantino Film »Reservoir Dogs«, die die subjektive Wirkung von Farbe verdeutlichten. Nach der Preisverleihung  feierten die Preisträger zusammen mit rund einhundert geladenen Gästen auf der Terrasse des Vorhoelzer Forums über den Dächern Münchens.

Rund 100 Gäste feierten im Anschluss an die Preisverleihung auf der Dachterrasse des Vorhoelzer Forums. Foto: Matthias Kestel, München

Weitere Fotos zur Preisverleihung auf der Wettbewerbsseite von HASIT.
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