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Ausstellung in Wien: Die Stadt des Kindes
Foto: Architekturzentrum Wien, Sammlung (Anton Schweighofer, Stadt des Kindes, Wien 14, 1969-1974, Perspektive)
Zum 50-jährigen Jubiläum der »Stadt des Kindes« präsentiert das Architekturzentrum Wien eine Ausstellung, die der sozialen und architektonischen Vision und dem Scheitern dieser gebauten Vision gewidmet ist. Das Projekt für ein Kinderheim entstand auf Initiative der Stadträtin Maria Jacobi im Jahr 1968. Ein Jahr später gewann der österreichische Architekt Anton Schweighofer den Wettbewerb, eröffnet wurde das Vorzeigeprojekt für 300 Kinder und Jugendliche im Jahr 1974.
Anhand von filmischen Dokumenten, Interviews und Artefakten wird ein kritischer Blick auf die Geschichte des sozialreformerischen Vorhabens geworfen. Das Außergewöhnliche des Konzepts bestand darin, kein vorstädtisches Kinderdorf zu errichten, sondern das Wohnheim in die urbane Umgebung zu integrieren.
Angelika Fitz, Direktorin des AzW, beschreibt den Entwurf mit folgenden Worten: »Die Anlage folgt im Typus einer Idealstadt und verkörpert die neuen Leitideen des Wohlfahrtsstaats: Durchlässigkeit und Gemeinschaft.« Der Zugang zu den Gemeinschaftseinrichtungen: Hallenbad, Turnsaal, Theater und Keramikwerkstatt stand der gesamten Nachbarschaft offen; Schweighofer verstand seinen Bau als einen »Ort sozialer Kommunikation«.
Der Teilabriss der Anlage erfolgte im Jahr 2008. Das Architekturzentrum übernahm damals einige dreidimensionale Einzelobjekte und eine komplette Jugendzimmereinrichtung, die in der Ausstellung zu sehen sind. Heutzutage werden Großanstalten geschlossen, man setzt auf eine dezentrale Unterbringung der Kinder in Krisenzentren oder Wohngruppen. Nach der Schließung 2008 wurde die Stadt des Kindes zwischen 2011 und 2013 von Walter Stelzhammer und Peter Weber zu einem Wohnungsbau mit 250 Wohnungen umgebaut.