Grüngürtel in Igualada: Camí de les Guixeres von Batlle i Roig Arquitectes

Das Projekt »Camí de les Guixeres« von Batlle i Roig Arquitectes ist Teil einer Großinitiative, die sich das Ziel gesetzt hat, die einst vornehmlich für Gipsbergbau genutzte Gegend im Norden der katalanischen Stadt Igualada im Form eines grünen Gürtels mit Fußgänger- und Radwegen zu revitalisieren. Battle i Roig Arquitectes plant in diesem Zusammenhang eine Wiederverwertung und Erneuerung des »Camí de les Guixeres« - ein Pfad, der zu den mittlerweile geschlossenen Gipsminen und Gipslagerstätten führt.  Dabei arbeiten die Architekten mit dem noch immer sichtbaren historischen Nachlass. Nach Einstellung der Gipsbauarbeiten, wurde diese Gegend als kommunale Entsorgungsstation genutzt. Nachdem auch diese Station in den späten 70er Jahren geschlossen wurde, war die nördliche Peripherie Igualadas ganz sich selbst überlassen. Ohne Pflanzenbewuchs kam es zu Erdrutschen, Wasser sammelte sich rapide an bestimmten Punkten, was zu permanenten Schäden führte, und dort wo Gips abgebaut wurde, blieben tiefe, instabile Abhänge zurück, die oft kleine Steinschläge auslösten. Der neue »Camí de les Guixeres« antwortet auf diese Gegebenheiten mit einem Hauptweg, der als Grundstruktur des Grüngürtels fungiert. Ein zweiter, an der Außenkante des Pfads mit einer Hartbefestigung angebrachter Bereich, lässt Läufer, Spaziergänger und Fahrradfahrer den weiten Blick auf Stadt und Berghang genießen und ist mit Leuchtpigmenten ausgestattet, sodass auch bei Nacht die Sichtbarkeit gewährleistet ist. Die Innenseite des »Camí de les Guixeres« besitzt einerseits eine kanalisierende Funktion, indem etwa Regenwasser in Regionen mit neu gepflanzten Vegetationen abgeleitet und darüber hinaus auch als Pufferzone für kleinere Erdrutsche genutzt wird. Durch solch ein korrektives Eingreifen erhoffen sich sich Batlle i Roig Arquitectes, ein ganzes Netzwerk von Parks und peri-urbanen Plätzen zu schaffen, die ansonsten weitestgehend ungenutzt blieben.