5 Finalisten: EU Mies Award 2017

Rudi Ricciotti, The Rivesaltes Memorial Museum, Foto: Kevin Dolmaire
Unter den ersten 40 Projekten befinden sich auch zwei Bauten aus Deutschland: das Europäische Hansemuseum von Andreas Heller, das den DAM-Preis 2017 erhielt, und ein Scheunenumbau in der Uckermark von Thomas Kröger – das Projekt schaffte es ebenfalls auf die Shortlist des Deutschen Architekturmuseums. In die finale Auswahl kamen die beiden Projekte jedoch nicht: Unter den fünf Besten befinden sich zwei Wohnbauten, ein Gemeinschaftsgebäude und zwei Museen.
Der »Rivesaltes Memorial«-Museum von Rudy Ricciotti ist ein Mahnmal für die humanitäre Katastrophe von Camp Joffre – einem Internierungslager unter dem Vichy-Regime in Frankreich. Auch das »Katyn Museum« von BBGK Architekci in Warschau widmet sich einer schmerzhaften Geschichtsepisode während des Zweiten Weltkrieges – als über zwanzigtausend polnische Offiziere und Staatsbeamte von der sowjetischen Geheimpolizei in Katyn ermordet wurden. Das Projekt »Kannikegården« von Lundgaard & Tranberg Architects integriert eine Klosterruine aus dem 11. Jahrhundert in den Neubau für den Pfarrkirchenrat. »Ely Court«, ein Wohnungsbau mit 44 Wohneinheiten in London von Alison Brooks Architects, thematisiert die (vor der Kahlschlagsanierung der Nachkriegszeit) für diesen Stadtteil charakteristische Straßen- und Haustypologie. NL Architects entwickeln dagegen eine innovative Strategie für die Sanierung von »deFlat Kleiburg« –, einem der größten Wohnhäuser in den Niederlanden aus den 1960er-Jahren.
Der Gewinner wird am 16. Mai bekannt gegeben; eine öffentliche Preisverleihung findet am 26. Mai 2017 im Barcelona-Pavillon von Mies van der Rohe statt.