20.12.2009

Die Betonwüste ergrünt: Forwarding Dallas

Ausgerechnet in Dallas, der heimlichen Welthauptstadt von Flächenfraß und Automobilherrschaft, soll in den kommenden Jahren ein Musterbeispiel verdichteter, gemischt genutzter und nachhaltiger Architektur entstehen. Der Entwurf der Büros Atelier Data und MOOV entstammt einem Wettbewerb, den eine städtische Entwicklungsgesellschaft gemeinsam mit dem Netzwerk Urban Re:Vision ausgelobt hat.
Der Bauplatz für den neuen Gebäudekomplex, der ab Anfang 2011 errichtet werden soll, ist durchaus symptomatisch für die texanische Metropole: ein bisheriger Parkplatz, einen ganzen Straßenblock groß, unweit des Rathauses mitten im Stadtzentrum.

Render: Atelier Data and MOOV

Der Entwurf „Forwarding Dallas“ der Lissaboner Architekten ist einer steilen, grünen Hügellandschaft nachempfunden. Die Nutzung umfasst Ein- bis Dreizimmerwohnungen für insgesamt 854 Bewohner, eine Sporthalle, ein Café, Ausstellungsräume und einen Gebetsraum. Außerdem sollen mehrere Gewächshäuser in den Gebäudekomplex integriert werden, die Sonderfunktionen wie einen Swimming-Pool oder Gemeinschaftsräume beherbergen.
Charakteristisch für den Entwurf sind die begrünten Dach- und Fassadenflächen, die unter anderem zum Anbau von Obst und Gemüse genutzt werden sollen. Photovoltaik und Windenergie sollen den Neubau energetisch autark machen; ferner werden thermische Solarpaneele in die Dächer integriert. Ein Auffangsystem für Regenwasser mit unterirdischem Speicher soll den Trinkwasserverbrauch minimieren helfen.

Grafik: Atelier Data and MOOV

Ausgelobt hatten den Architektenwettbewerb die Central Dallas Community Development Corporation und Urban Re:Vision; ein Netzwerk, das Städte und Projektentwickler bei der nachhaltigen Entwicklung innerstädtischer Areale und Baublocks berät. Die Rahmenbedingungen des Wettbewerbs waren von den beiden Partnerorganisationen bei einem Workshop Ende 2008 gemeinsam mit der Stadt Dallas sowie örtlichen Planungsinstituten und Immobilienverbänden festgelegt worden.

An einer ersten Wettbewerbsphase im Frühjahr 2009 hatten sich mehrere Hundert Entwurfsteams aus 26 Ländern beteiligt, aus denen eine Jury schließlich drei Siegerentwürfe für die zweite Phase empfahl. Diese wurden anschließend von Fachexperten aus dem Bereich Architektur, Ingenieurwesen und Immobilienwirtschaft auf ihre technische und ökonomische Realisierbarkeit hin überprüft. Die endgültige Entscheidung fiel in einer Reihe von Interviews vor Ort in Dallas, bei denen die jeweiligen Architekten Rückfragen zu ihren Konzepten beantworten mussten.

Grafik: Atelier Data and MOOV

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