Herzlichen Glückwunsch David Chipperfield!

Die ruhige Entwurfssprache seiner Gebäude verknüpft Tradition und zeitgenössische Elemente. Das Baumaterial ist mit großer Sorgfalt gewählt und die Bauten exzellent ausgeführt, bis in die Details: David Chipperfield und seine Teams in Berlin, London, Mailand und Shanghai haben nun auch die Jury des Pritzker Preis für Architektur überzeugt. Das ist erstaunlich in Zeiten des Diskurses über Diversität und verdient unseren Respekt!

Die Auszeichnung des Pritzker-Preis geht dieses Jahr sehr verdient und mit unserer großen Freude an einen Architekten, der sich in Understatement übt, ebenso wie sein internationales Team, das weltweit von Marbach bis Mexico City und von Seoul bis Zürich erstaunliche Gebäude realisiert und beachtenswerte Prozesse zu einem glücklichen Ende gesteuert hat. Wir gratulieren zum Pritzker Preis 2023!

Jurybegründung

In der Begründung der internationalen Jury heißt es, seine Architektur zeichne sich stets durch Eleganz, Zurückhaltung und einen Sinn für Dauerhaftigkeit aus. Die klaren Kompositionen seiner Gebäude und ihrer raffinierten Details seien jedes Mal von neuem überraschend und anspruchsvoll, sie würden auf den Kontext und auf die Gegenwart vertrauen. Gleichwohl, so die Erklärung der Jurorinnen und Juroren, würde sich die Architektur von David Chipperfield Architects niemals auf sich selbst konzentrieren und auch nicht als Kunst für die Kunst dienen, sondern sich stets auf einen höheren Zweck konzentrieren: auf die Verbesserung des zivilen und öffentlichen Lebens.

David Chipperfield und Berlin

In den 1990er-Jahren eröffnete David Chipperfield sein Büro in Berlin, und mit den Jahren wurde die deutsche Hauptstadt zu einem zweiten Zuhause für den britischen Architekten. Die deutsche Hauptstadt ist Sitz seines Berliner Büros, das mit einem Team von 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Spree aus Projekte von Zürich bis Seoul plant und umsetzt. Berlin ist auch der Standort von wichtigen Museumserweiterungen und -interventionen, wie dem Neuen Museum oder der James Simon Galerie auf der Museumsinsel.

Neues Museum, 2009, Berlin, © Photo courtesy of SMB / Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

James-Simon-Galerie, 2018, Berlin, Germany, © Photo courtesy of Ute Zscharnt for David Chipperfield Architects

Über die Hauptstadt an der Spree

Ist David Chipperfield mit der Zeit ein Berliner geworden? Das haben wir den Architekten in einem Interview für unser kürzlich erschienenes Berlin-Buch gefragt. Seine Antwort ist vielschichtig: „Die Stadt ist ein Teil meines Lebens, und ich fühle mich ihr sehr verbunden. Mit den Jahren habe ich auch ein bestimmtes Verständnis für Berlin entwickelt. Es ist nicht so leicht, Berlin zu mögen, nicht so wie Paris oder Madrid. Die Stadt hat einen starken Eigencharakter, der mich geprägt hat. Und das Neue Museum hat uns viele Dinge gelehrt, nicht nur in der Architektur, sondern auch im Umgang mit Menschen und in der Zusammenarbeit. Es war eine maßgebliche Berufserfahrung in meinem Leben.“ Nicht nur für dieses Statement des Briten, sondern auch für einen anderen Spruch, für die Architektur überhaupt, sind wir ihm und seinem internationalen Team dankbar: „Wir haben immer noch die klare Kontrolle der Details“.

Die Projekte von David Chipperfield Architects Berlin und das ausführliche Interview finden Sie in unserem Berlin-Buch. In der 3. erweiterten Auflage der Monographie „David Chipperfield Architects. Architektur und Baudetail“ finden sie Konstruktionslösungen von vielen realisierten.