17.02.2009

Konzertsaal in Raiding

Konzertsaal in Raiding

Architekten:
Atelier Kempe Thill

Foto:Sabine Drey

Vor rund 200 Jahren erblickte der Musiker Franz Liszt in dem kleinen Ort Raiding im Burgenland das Licht der Welt. Der Künstler, der bereits zu Lebzeiten Ruhm erlangte, ist der ganze Stolz der Bürger. Ihm zu Ehren entstand ein Konzertsaal, der ganz und gar auf seine Musik zugeschnitten ist und rund 600 Konzertbesucher fasst – nahezu die gesamte erwachsene Bevölkerung des Dorfs. Versteckt hinter den Mauern und Bäumen eines kleinen Parks glänzt die weiße Haut des minimalistischen Baukörpers als zurückhaltende Referenz an die örtlichen Putzfassaden. Aber kein Putz, sondern gespritztes Polyurethan erzeugt die zeitgemäße Variante der traditionellen Struktur. Ganz selbstverständlich öffnet sich der Kubus zum Geburtshaus des Musikers gleich nebenan. Erst auf den zweiten Blick wird klar: Handelsübliche Glasscheiben können die achtzehn Meter lange, sprossenlose Öffnung nicht überbrücken – stattdessen verbindet eine fünf Zentimeter dicke Acrylglasscheibe das Foyer nahtlos mit dem Park. Auch im Inneren muss man zweimal hinsehen: Die hölzerne Ausfachung der Kassetten des Saals ist kaum merklich gekrümmt. Diese moderne Interpretation der dekorativen Elemente barocker Säle gewährleistet einen akustisch optimierten »Resonanzkörper« und damit den perfekten Klang der Musik von Franz Liszt.
Eine ausführliche Dokumentation des Gebäudes mit Konstruktionszeichnungen und Texten zu Entwurf, Akustik und Bauprozess finden Sie in DETAIL 3/2009 zum Thema "Musik und Theater", erhältlich ab März 2009.
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