Nahtlose Kupferhaut: Treppe auf Mallorca

Eine skulpturale Treppe aus unregelmäßig perforierten Kupferelementen ist das zentrale Element der »Villa Mallorca«. Die Treppe erstreckt sich über drei Etagen und schafft eine optische Verbindung zu den Kupferdetails des Innen- und Außenbereichs.
Architekten und Planer
Entwurf: Sergey Mishin, Katya Larina, Studio Mishin Architectural Bureau, St Petersburg
Planung Treppenkonstruktion: Jan Wurm, Charlotte Heesbeen, ARUP Deutschland, Berlin
Lichtplanung: Emily Dufner, Paula Longato, ARUP Deutschland, Berlin
Lokale Architekten: Daniel Llofriu Pou, Alberto Arquimbau, Spanien
Ausführende: Consestelrich Empresa Constructora, Spanien
Standort: Palma de Mallorca, Spanien
Architekten und Planer
Entwurf: Sergey Mishin, Katya Larina, Studio Mishin Architectural Bureau, St Petersburg
Planung Treppenkonstruktion: Jan Wurm, Charlotte Heesbeen, ARUP Deutschland, Berlin
Lichtplanung: Emily Dufner, Paula Longato, ARUP Deutschland, Berlin
Lokale Architekten: Daniel Llofriu Pou, Alberto Arquimbau, Spanien
Ausführende: Consestelrich Empresa Constructora, Spanien
Standort: Palma de Mallorca, Spanien
Das Gebäudeensemble eines russischen Geschäftsmanns in Palma de Mallorca, bietet neben der 3500 m² großen Wohnfläche auch einen großzügigen Spabereich mit Innen- und Außenpool und atemberaubendem Meerblick. Zum festen Bestandteil des von Studio Mishin Architectural Bureau geplanten Entwurfs gehören perforierte Kupferelemente. Im Außenbereich sind das »Gabionen« – vertikale Elemente, deren Öffnungen mit Pflanzen gefüllt sind und die teilweise eine grüne Hausfassade bilden. Im Innenbereich findet das Thema mit der Gestaltung des zentralen Treppenraums seine Fortsetzung.
Als der Umbau der Villa bereits weitgehend abgeschlossen war, wurde das Arup Materials Team in Berlin mit der Planung der zentralen Treppenkonstruktion auf Grundlage des Entwurfs von Studio Mishin beauftragt. Dieses als Kernstück des Entwurfs agierende Element besteht aus unregelmäßig perforierten Kupferpaneelen, die die tragende Struktur der Treppe vollständig umhüllen. Die einzelnen Treppenläufe werden von Stahlträgern gehalten, die in den Wangen integriert und in den Betondecken verankert sind. Auch sämtliche Verbindungen und Fugen der Paneele sollten nach Vorgaben des Bauherren möglichst unsichtbar sein.
Die hierfür speziell entwickelte Verkleidung der Treppenelemente aus Furnierschichtholzpaneelen und aufgeklebten Kupferplatten erforderte eine enge Zusammenarbeit mit den Herstellern und eine Reihe von Arbeitsmodellen. Allein für die Treppenkonstruktion wurden insgesamt fast 200 Quadratmeter Verbundpaneele angefertigt, die annähernd 12.000 Perforationen wurden mit einem CNC-Wasserstrahlschneider durchgeführt. Die Paneele sind zum Teil vollständig perforiert, zum Teil auch nur die Kupferhaut. Um das Blech exakt auf das Holz anbringen zu können, wurden zuerst die Perforationen im Kupferblech geschnitten, danach das Blech teilweise gefaltet, auf das Holzelement aufgeklebt und das ganze Paket nochmals geschnitten.
Durch die Integration des Lichtdesigns in einem frühen Entwurfsstadium konnte eine gleichermaßen funktionelle wie dekorative Lichtgestaltung umgesetzt werden. Um die Wartung zu minimieren, erfolgt die Beleuchtung über LEDs und Glasfasertechnologie. Die Glasfaserkabel sind an der Innenseite der Paneele und an der Seite der Treppenstufen befestigt und komplett unsichtbar. Da keine Revisionspanele gewünscht waren, sind alle technischen Elemente wartungsfrei. Die Glasfaserkabel sind mit einer externen Lichtquelle verbunden, die gewartet werden kann. Zudem gibt es an der Decke LEDs, die die gesamte Treppe von oben beleuchten und so eine zusätzliche Lichtinszenierung erzeugen.
Weitere Projekte zum Thema »Treppen, Rampen, Aufzüge« lesen Sie in unserer Ausgabe DETAIL 2014/4