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Plastisches Relief: Kantonsschule in Chur

Auch in der Schweiz stößt die Moderne der 60er-Jahre nicht auf ungeteilte Gegenliebe. Die Qualitäten des ehemaligen Bündner Lehrerseminars, 1962/64 von Andres Liesch erbaut, wurden glücklicherweise rechtzeitig erkannt. Durch enen respektvollen Umgang mit der Bausubstanz konnte ein herausragendes Beispiel der Schweizer Nachkriegsmoderne für die nächsten Dekaden erhalten werden.
Architekten: Pablo Horváth, Chur
Standort: Plessurquai 63, CH–Chur
Architekten: Pablo Horváth, Chur
Standort: Plessurquai 63, CH–Chur
Für die zukünftige Nutzung durch musische und gestalterische Fächer musste das heute als Kantonsschule genutzte Gebäude an den derzeitigen Stand der Technik angepasst werden. Zu diesem gehören die Einhaltung des »Minergie«-Standards, also eine effektive Wärmedämmung und eine kontrollierte Lüftung, aber auch Maßnahmen zu Brandschutz und Erdbebensicherheit.
Vor dem Anbringen einer Wärmedämmung mussten die an die Ortbetonstruktur angegossenen Betonelemente der gesamten Fassade abgebrochen werden. Neue, um 20 cm Dämmstärke nach außen versetzte Fertigteile übernehmen Fugenbild und Oberflächenstruktur der Originalfassade, sind aber in der Dicke an die heutigen Normen für Betonüberdeckung angepasst. Das geringfügige Anheben der Brüstung bleibt durch feines Austarieren der Proportionen für das Auge unsichtbar.
Im Inneren wurde eine zweiläufige Treppe als zusätzlicher Fluchtweg und gezielt angeordnete Stahlbetonwände zur Verbesserung der Erdbebensicherheit eingefügt. Alle neuen Bauteile orientieren sich gestalterisch eng am Bestand.
Eine ausführliche Print-Dokumentation finden Sie in unserer Ausgabe DETAIL 2014/5 zum Thema »Umnutzung, Ergänzung, Sanierung«.