25.05.2010

Zukunftsfähige Wohnideen für Hamburg

Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg präsentiert die Wettbewerbsergebnisse der „Bauausstellung in der Bauausstellung.“ Gesucht waren zukunftsfähige Lösungen für ein innovatives Wohnen und Arbeiten im 21. Jahrhundert. Eine internationale Jury schlug nun 22 Projekte zur Realisierung vor.
Die IBA hatte gemeinsam mit der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg im vergangenen Jahr für vier Bautypologien Grundstücke mit 112 Wohneinheiten ausgeschrieben. Für alle Baufelder liegen bereits gezielte Anfragen interessierter Investoren vor. IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg geht davon aus, alle Gebäude wie geplant bis Ende 2012 zu realisieren. Das Planareal ist in die Freiraumplanung des Parks der Internationalen Gartenschau Hamburg 2013 eingebettet und liegt direkt am Eingang des Parks gegenüber dem neuen Gebäude der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Insgesamt steht eine Grundstücksfläche von mehr als 40.000 m² mit einem Baupotenzial von über 90.000 m² Bruttogeschossfläche zur Verfügung. Die Entwurfsaufgaben für die verschiedenen Baufelder waren mit folgenden Titeln überschrieben:
Smart-Price Houses – schön und preiswert wohnen

Für diese Modellhäuser galt es neue Strategien für ein kostengünstiges Bauen zu entwickeln und damit innerstädtischen Wohnraum auch für mittlere und untere Einkommensschichten als Eigentum oder zur Miete zu ermöglichen. Die Entwürfe zeigen Gebäude mit flexiblen Modulsystem, Häuser zum Selbstbau oder den preiswerten Einsatz des Baustoffs Holz.
Der prämierte „Woodcube“ vom Institut für urbanen Holzbau Berlin (IfuH) beispielsweise verfolgt ein ausdifferenziertes kostengünstiges Gesamtkonzept: Eine Reduzierung des Materialeinsatzes, die Beschränkung auf wenige Materialien, einfache Anschlussdetails und ein hoher Vorfertigungsgrad sollen die Baukosten stark reduzieren und Fehler in der Bauausführung minimieren. Die kompakte Kubatur mit hochwärmedämmender Gebäudehülle bietet ein gutes Außenfläche-Volumen-Verhältnis, wodurch nicht nur die Energiebilanz des Gebäudes, sondern auch die Materialkosten hinsichtlich der Beschaffung, Errichtung und des Recyclings optimiert werden können.
Smart Material Houses – intelligente Baustoffe der Zukunft

Die Verbindung neuester Technologien und Materialien mit einem ganzheitlichen Anspruch auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschutz waren die primäre Entwurfsvorgabe für diese Bautypologie. Unter den ausgewählten Entwürfen befinden sich mitunter ein Haus aus textilen Membranen, eine Außenhülle mit Algen zur Energiegewinnung oder eine vollständig recyclebare Gebäudekonstruktion. Zillerplus Architekten entschieden sich bei ihrem Projekt „Smart ist grün“ für die Renaissance des Textils und befreien den Vorhang von seinem spießigen Image. Sie entwickelten einen Stoff aus recyceltem PET-Material, der durch eine PCM-Beschichtung (Salzhydrat) zum leistungsfähigen Wärmespeicher wird und zusammen mit der Fassadenbegrünung und Sonnenschutzverglasung eine intelligente Fassade darstellt.

Woodcube von IfuH - Institut für urbanen Holzbau, Berlin

Hybrid Houses – Häuser, die sich den Wünschen ihrer Bewohner anpassen

Die Hybride Häuser sollen flexible Nutzungsmöglichkeiten für Wohnen und Arbeiten sowie das Zusammenleben mehrerer Generationen und unterschiedlicher Haushaltsformen bieten. Die Entwürfe ermöglichen mitunter verschiedene Raumaufteilungen durch ein flexibles „Stecksystem“ oder die Trennung von Wohnen und Arbeiten durch raffinierte Erschließungskonzepte. Bieling und Partner Architekten erschliessen ihr Hybrid House über zwei Eingänge aus unterschiedlichen Richtungen und ein innenliegendes Schachteltreppenhaus, in dem komplett voneinander getrennte Treppenläufe in einem massiven Treppenhauskern liegen.

Smart ist grün, zillerplus Architekten und Stadtplaner, München

Water Houses – Nachhaltiges Bauen mit und auf dem Wasser

Auf architektonisch experimentelle Weise sollten Möglichkeiten des Bauens in Kontakt mit dem Element Wasser entwickelt werden. Dabei ging es nicht nur um hochwassersichere Bautechnologien, sondern auch um eine eigene Ästhetik einer wasserbezogenen und experimentierfreudigen Architektur. Die ausgewählten Entwürfe zeigen Wassertürme mit Reet als wiederentdecktem Fassadenmaterial sowie Elemente wie schwimmende Terrassen und Gärten.

Hybride Erschließung, Bieling und Partner Architekten Hamburg, Kassel

Wassertürme und Reetfassaden, Architekturbüro Martin Hecht, Hamburg

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